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Reiter-Kurier · Februar 2017

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report F e l lwechse l

durchleben. Tägliche gründliche Pflege

und etwas Unterstützung durch natür-

liche Zufütterung reichen in den mei-

sten Fällen bereits aus, um dem Pferd

gesund und munter durch diese Wo-

chen zu helfen.

Buchtipp

„Von Apfelessig bis Teebaumöl“,

Cornelia Wittek, Franckh-Kosmos

Verlag, Stuttgart 2011

„Pferde gesund und vital durch Heil-

kräuter“, Kaja Kreiselmeier, Müller

Rüschlikon Verlag, Stuttgart 2008

„Naturheilkundliche

Stallapo-

theke“, Kaja Kreiselmeier, Müller

Rüschlikon Verlag, Stuttgart 2013

„Pferde Gesundheitsbuch“, Dr. med.

vet. Beatrice Dülffer-Schneitzer, FN

Verlag, Warendorf 2009

Text/Fotos:

Alexandra Koch/Pixabay.de

Das sagt die Wissenschaftlerin:

In Abhängigkeit der Tageshelligkeit wech-

seln die Pferde jährlich ihr Fell. Wenn die

Tage wieder länger werden im Januar/

Februar wird das dicke, isolierende Win-

terfell abgeworfen und dem dünneren

Sommerfell Platz gemacht. Zum Herbst

hin ist es der umgekehrte Fall. Schon

frühzeitig beginnen die Pferde zum Teil ihr

Sommerfell zu verlieren und das dichtere

Winterfell kommt nach. Für die Besitzer ist

es immer das gleiche Prozedere: lästige

Haare fliegen einen bei jeder Gelegenheit

in Auge und Mund. Aber vergessen wir

die Pferde dabei nicht!

Diese Phasen ko-

sten dem Pferd eine

Menge Energie und

fordern dem Stoff-

wechsel einiges ab.

Daher liegt es an uns

unsere Pferde mit den

nötigen Nährstoffen

zu versorgen, um ihnen den Fellwechsel

zu erleichtern! Viele Pferde sind wäh-

renddessen geschwächter als sonst und

Krankheiten wie Mauke oder Bronchitis

können sich einschleichen. Um das zu

verhindern ist eine gesunde bedarfs-

gerechte Ernährung über das gesamte

Jahr notwendig. Spurenelemente wie

Zink und Eisen dienen dem Aufbau der

Haarstruktur. Andere wie Kupfer, Mang-

an, Selen, Folsäure und B-Vitamine sind

am Zellwachstum und der Haarneubil-

dung beteiligt. Magnesium und Vitamin

E fördern die Hautdurchblutung.

Somit sollte auf qualitatives Futter über

das gesamte Jahr geachtet werden, wie

schimmelfreies und nährstoffreiches

Heu und Stroh während der Wintermo-

nate oder regelmäßiger Weidegang im

Sommer. Dem Krippenfutter sollte es

nicht an Nährstoffen mangeln, um einen

intakten, natürlichen Stoffwechsel zu

fördern. Ein Verzicht auf eine Zufuhr von

synthetischen Zusatzstoffen, Aromen,

Bindemitteln oder Konservierungs-

stoffen erleichtert den Aufschluss der

Nahrung, ohne das Verdauungssystem

des Pferdes noch zusätzlich zu belasten.

Impfungen und Wurmkuren sind ebenso

Faktoren, die dem Pferd zusätzliche En-

ergie kosten würden, daher sollte man

diese Ereignisse außerhalb der Zeit

des Fellwechsels einplanen. Zufüttern

hochwertiger Natur- und Nährstoffe, die

als Aktivatoren des Stoffwechsels den

Fellwechsel fördern sind zum Beispiel

ungesättigte Fettsäuren. Diese können

in Form von pflanzlichen Ölen dem Fut-

ter beigemengt werden. Fettlösliche

Vitamine A und E aus

dem Futter können so

leichter vom Organis-

mus aufgeschlossen

werden. Es muss also

an einiges gedacht

werden!

Oftmals ist bei älteren

Pferden der Stoffwechsel verlangsamt,

was dann eine Verzögerung des Fellwech-

sels zur Folge hat. Hierbei sollte allerdings

darauf geachtet werden wie weit sich das

auf die Gesundheit des Pferdes auswirkt,

da sich häufig Krankheiten wie Cushing

hinter Fellproblemen verstecken können.

In dem Falle sollte ein Tierarzt zu Rate ge-

zogen werden!

Neben der Ernährung spielt die Fellpfle-

ge durch Mensch und Artgenosse na-

türlich auch eine Rolle. Regelmäßiges

putzen erleichtert den Verlust schon

loser Haare, fördert die Durchblutung

der Haut und lindert den Juckreiz. Wäl-

zen auf dem Paddock oder der Wiese

und die gegenseitige Fellpflege ist da-

bei auch hilfreich und fördert zudem das

allgemeine Wohlbefinden. Wer ist denn

schon gerne allein oder betreibt lieber

Hochleistungssport, wenn es einem

nicht gut geht!

Von

Marie Depenau, MSc. Biowissenschaften und Futter-

beraterin bei der OLEWOGmbH

Auf die richtigen

Nährstoffe

kommt es an. “

Marie Depenau, MSc. Biowissenschaften

und Futterberaterin bei der OLEWO GmbH

"Im Fellwechsel schleichen

sich Mauke & Bronchitis ein"