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Reiterkurier · Februar 2017

kann – bei Pferden jedes Alters – daran

erkannt werden, dass das Fell stumpf

wirkt, es sehr matt wirkt und in vielen

Fällen ein Gewichtsverlust damit ein-

hergeht.

Gerade bei älteren Pferden kann

im Frühjahr eine blutreinigende Kur

empfohlen werden. Dafür nutzt man

100 Gramm Brennnessel, Klebkraut

und Klette, Ringelblume, Löwenzahn,

Hagebutte, Himbeer- und Birkenblät-

ter sowie Schafgarbe. Alles wird ge-

mischt und dann als Beigabe von ca.

60 Gramm zum normalen Futter zu-

gegeben. Kräuterkuren sollten jedoch

mit dem Tierarzt abgesprochen wer-

den, sofern man nicht über die nöti-

ge Erfahrung verfügt. Denn eine Über-

dosierung von Vitaminen ist schnell

geschehen. Wer nicht selbst mischen

möchte, findet im Fachhandel optimal

abgestimmte Futtermischungen, wel-

che das Pferd mit Kräutern und Mi-

neralstoffen unterstützen. Unbedingt

verzichtet werden sollte auf synthe-

tische Zusätze, da diese den Versor-

gungshaushalt des Pferdes häufigmehr

durcheinanderbringen, als dass sie hel-

fen würden. Die Gefahr einer Überdo-

sierung kann bei künstlichen Zusätzen

nicht ausgeschlossen werden.

Nach einer eingehenden Bespre-

chung mit demTierarzt kann beispiels-

weise auch entschieden werden, über

die gesamten Phasen des Fellwechsels

bzw. bereits einige Wochen oder gar

mehr als einenMonat zuvor natürliche

Vitamine beizufüttern, sodass diese

Prozedur möglichst gemäßigt vonstat-

tengeht.

Weitere Einflüsse

auf den Fellwechsel

Neben dem Alter nehmen weitere

Faktoren Einfluss auf das Pferd und

können zu einem problematischen

Fellwechsel führen. Dazu gehören un-

gewöhnlich hohe sportliche Belastung

des Tieres oder eine Erkrankung mit

Medikamentengabe im Vorjahr. Auch

die mangelhafte Qualität beim Rau-

futter kann negative Einflüsse auf das

Pferd haben. Sind Schadstoffe enthal-

ten, beeinflussen diese den gesamt-

en Organismus und so auch das größ-

te Organ, die Haut. Über die Haut wer-

den vielerlei Schadstoffe ausgeschie-

den, was sie nicht unbeteiligt lässt. Da

in den vergangenen Jahren die Quali-

tät des Raufutters vielfach immer wie-

der gesunken ist, gilt es daher umso

mehr auf wirklich einwandfreies Heu

oder notfalls auch Heulage zu setzen,

auch wenn dies deutliche Mehrkosten

verursachen kann.

Doch abschließend sei noch ein-

mal erwähnt, dass der Fellwechsel kein

Schreckgespenst ist, sondern ein na-

türlicher Vorgang der Natur, um dem

Pferd seit Jahrtausenden die Möglich-

keit zu geben, sowohl die Sommers-

wie auch die Winterzeit gesund zu