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Reiter-Kurier · Februar 2017

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report F e l lwechse l

sondern es dient auch als Massage der

Pferdehaut. Dadurch kann unter ande-

rem das Fellwachstum des neuen Som-

merfells angeregt werden. Man sollte

übrigens darauf achtgeben, dass die

herausgekämmten Haare nicht über-

all herumfliegen. Wenn sie ins Futter

oder in eine Pferdenase geraten, kön-

nen diese störend wirken.

Es hilft kein Ärgern über die vielen

Haare auf Pullover oder Weste, son-

dern nur, dass man vermehrt auf alte

oder leicht zu waschende Kleidung zu-

rückgreift. Denn der Fellwechsel und

dessen Intensität lassen sich nur durch

Eingriffe wie herbstliches Scheren

oder frühzeitige Eindecken beeinflus-

sen. Allerdings verringert sich der Fell-

wuchs dadurch lediglich und der Fell-

wechsel wird nicht ausgeschaltet.

Die ansteigenden Temperaturen

sowie die vermehrte Intensität des

Lichtes verursachen hormonelle Ver-

änderungen in dessen Körper. Dabei

übernimmt die Lichtintensität den

weitaus größeren Part beim Einleiten

des Fellwechsels. Beide Faktoren verur-

sachen neben einigen anderen Signale,

die den Pferdeorganismus darauf hin-

weisen, mit dem Fellwechsel zu begin-

nen. Der Hautstoffwechsel verläuft im

Frühjahr deutlich schneller, als es im

Winter der Fall war. Hautzellen wer-

den zu jeder Jahreszeit täglich erneu-

ert, doch nun wird zusätzlich das Fell

abgestoßen.

was passiert genau im

Pferdekörper?

Der Fellwechsel verläuft bei Ras-

sen vom nordischen Typ (Haflinger,

Fjordpferde, Friesen, etc.) weitaus in-

tensiver als bei Pferden aus klimatisch

gemäßigten Regionen.

Die hormonelle Belastung kann für

das Pferd Stress bedeuten. Ähnlich un-

serer Frühjahrsmüdigkeit (ebenfalls

eine hormonelle Veränderung in Be-

zug auf den Beginn der wärmeren Jah-

reszeit) können auch Pferde sich nun

schlapp und lustlos anfühlen. Häufige

Wetterumschwünge tun ein Übriges,

um das Immunsystem des Pferdes zu

schwächen. Der Bedarf an Vitaminen

undMineralstoffen ist dadurch erhöht.

Hier hat der Mensch die Möglichkeit,

regulierend einzugreifen.

Vitamine und

Mineralstoffe

Die Stoffwechselvorgänge wäh-

rend des Fellwechsels brauchen vor al-

len Dingen die Spurenelemente Kupfer

und Zink. Kupfer nimmt Einfluss auf

die Festigkeit des Kollagens, welches

ein wesentlicher Bestandteil der Haut

ist. Zink beeinflusst im Grunde al-

le Zellen im Pferdekörper positiv, vor

allem jedoch Haare und Hufhorn. Es

sollte wegen der Gefahr einer Überdo-

sierung und der damit einhergehenden

Gefahr von Vergiftungserscheinungen

nur phasenweise – wie eben während

des Fellwechsels – zugefüttert werden.

Auch B-Vitamine werden in

der Periode des Fellwechsels wich-

tiger als sonst. Vitamin B1, B2, B6

und B12 sind beim Pferd vor allem

für den Stoffwechsel verantwortlich.

Ein Mangel verursacht Störungen:

Krämpfe, Gewebeveränderungen,

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