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Reiter-Kurier · Februar 2017

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report F e l lwechse l

genommen werden. Neben der Ölfüt-

terung kann der Pferdehalter auf eine

proteinarme und damit stoffwechsel-

entlastende Fütterung setzen, was die

hohe aufgenommene Energiedosis re-

guliert.

Noch besser als das Öl sind Lein-

samen als gekochter Brei. Sie beinhal-

ten neben Öl einen hohen Anteil an

Schleimstoffen. Diese nehmen Flüs-

sigkeiten gut auf und quellen, was die

Darmflora anregt und die Verdauung

verbessert. Auch Koliken, welche in

dieser Zeit häufiger als sonst auftre-

ten können, werden dadurch verhin-

dert. Ganz nebenbei liefern Leinsamen

und Leinöl durch ihre Inhaltsstoffe ein

glänzendes Fell.

Eine günstige Alternative zu Leinöl

ist Sonnenblumenöl und die Fütterung

von zerkleinerten Sonnenblumenker-

nen in Form von Müsli oder im Mash.

Für einen gesunden Fellwechsel ist zu-

dem auch Schwarzkümmelöl geeignet.

Besser auf kaltgepresste Öle

zurückgreifen

Schwarzkümmel wird auch in Pel-

lets angeboten, wenn man auf Öl ver-

zichten möchte. Das aus Ägypten

stammende Gewürz, welches auch im-

mer mehr den Weg in die heimische

Küche findet, wirkt antibakteriell und

hemmt zudem das Wachstum von

Pilzen. Zudem regt es den Stoffwech-

sel an und unterstützt das Immunsy-

stem. Vor allem ist es reich an Ome-

ga-6-Fettsäuren. Wichtig ist, dass es

in Kaltpressung gewonnen wurde, um

seine Inhaltsstoffe zu bewahren. Da-

mit kann es in recht niedriger Dosie-

rung von nur 10 bis 25 ml verabreicht

werden.

Auch Nachtkerzenöl besitzt ei-

nen besonders hohen Anteil an Ome-

ga-6-Fettsäuren und kann im Rahmen

einer Kur im Fellwechsel eingesetzt

werden. Gerade für Pferde mit proble-

matischemFell, wie etwa bei Ekzembil-

dung, kann es auch in Absprache mit

dem Tierarzt ganzjährig zugefüttert

werden. ImHumanbereich wird Nacht-

kerzenöl bei Neurodermitis eingesetzt.

Eine Kräutermischung ins Fut-

ter zu mischen, ist ebenfalls eine gu-

te Möglichkeit, ein Pferd fit durchs

Frühjahr zu bringen und den Fellwech-

sel durch Vitamine und Mineralstoffe

anzukurbeln. Besonders geeignet sind

Löwenzahn, Brennnesselblätter, Kleb-

kraut, Quecken, Bockshornkleesamen

oder Hagebutten. Auch der als Er-

kältungskräutlein bekannte Sonnen-

hut (Echinacea) kann genutzt werden,

ebenso Isländisch Moos als weiteres

Kraut, das bei Erkrankungen der Atem-

wege im Einsatz ist. Beide stärken das

immunsystem. Eine Kräuterkur sollte

etwa zwei bis drei Wochen gefüttert

werden (ca. Februar bis März).

Apfelessig ist reich an Mineralien,

Vitaminen und Spurenelementen.

Hauterkrankungen werden dadurch

verhindert, der Organismus durch die

enthaltenen Vitamine gestärkt. Eine

zweiwöchige Kur mit Apfelessig, der

einfach über das Futter gegeben wird,

unterstützt den Fellwechsel. Wer es

dem Pferd noch etwas schmackhafter

machen möchte, kann zudem etwas

Honig übers Futter geben.

Alte Pferde brauchen jetzt

besonders viele Vitamine

Beim alten Pferd kann eine deut-

liche Veränderung hinsichtlich des

Fellwechsels eintreten. Das Fell des

Pferdes wächst ungleichmäßiger und

graue Haare fallen vor allem um Maul,

Nase und Augen auf. Der Fellwech-

sel kann sich im Herbst wie im Früh-

jahr teilweise um Wochen verzögern

und sogar ganz ausbleiben. Außerdem

kann sich der Fellwechsel häufig über

eine lange Zeit hinziehen und sogar zu

Hautirritationen führen, die bei jün-

geren Pferden kaum vorkommen.

ZusätzlichsindälterePferde imFell-

wechsel deutlich anfälliger für Virus-

oder Pilzerkrankungen, da dieser ihre

Widerstandskraft mehr schwächt. Ein

eher problematischer Fellwechsel

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