

Reiter-Kurier · März 2017
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tes Stallklima schwächt die Abwehr-
kräfte und führt zur Entstehung von
Atemwegserkrankungen.
Hier sind es insbesondere Am-
moniak (Einstreu) und eingeatme-
te Staubpartikel (schlechte Futterqua-
lität etc.) die Chronisch Obstruktive
Bronchitis (COB) verursachen können.
Im Verlauf dieser chronischen Er-
krankung kommt es zu Schwellung,
Verkrampfung und Verschleimung des
Bronchialsystems, die Krankheit kann
sich unbehandelt mit jedem Schub ver-
schlimmern. Irreparable Lungen- und
Herzschädigungen bis hin zur Dämp-
figkeit und Unreitbarkeit sind mög-
liche Folgen. Zur Therapie von Hus-
tenerkrankungen gehört unbedingt
auch eine Optimierung der Haltung so-
wie Staubvermeidung (feinstaubarme
Futterqualität, allergenfreie Einstreu).
Heubedampfer oder Heuwäscher sind
hilfreich um die Staubbelastung im
Heu zu verringern. Heubedampfer las-
sen sich auch selbst herstellen mittels
Mülltonne und Dampf-Tapetenablö-
ser, Rost und Rund- oder Lochleisten
zur Befestigung. Die Schwere der Er-
krankung kann der Tierarzt mit Rönt-
gen- oder Ultraschallgeräten sichtbar
machen, weitere Techniken sind Bela-
stungs-, Allergie- oder Lungenfunkti-
onstests, eine Blutgasanalyse gibt Aus-
kunft über den Sauerstoffgehalt des
Blutes. Je nach Diagnose wird die Be-
handlung an den Krankheitsverlauf an-
gepasst.
Bei viralen und bakteriellen In-
fekten werden oft schleim- oder
krampflösende und entzündungs-
hemmende Mittel verabreicht. Das In-
halieren mit isotonischer Kochsalz-
lösung wirkt lindernd und schleim-
lösend. Ultraschallinhalator vernebeln
Medikamente, sodass sie bis tief in die
Bronchien vordringen. Im Handel er-
hältlich sind auch Inhalierbeutel aus
Baumwolle und ätherische Öle, zum
inhalieren und zur Verbesserung des
Stallklimas. Empfohlen wird langsame
Gewöhnung an das Inhalieren, anschlie-
Tierärzte können bei
unerklärlichen
Beschwerden ein Blut-
bild auswerten.