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Reiter-Kurier · September 2017

E

ine fundierte Ausbildung ist das

Maß aller Dinge. Die Kompe-

tenzen eines Tierheilpraktikers

hängen zum großen Teil von der Aus-

bildungsstätte ab. Tierheilkunde lernt

man nicht im Schnellkurs, die Ausbil-

dung ist kein Zuckerschlecken. Das

kann Sarah Mergen so unterschreiben,

sie leitet ihre Tierheilpraktikerschule

in Geretsried, im Süden von München.

„Unser innerster Wunsch ist es, dass es

dem Pferd wieder gut geht. Das kann

nur funktionieren, wenn man sich um-

fassend bildet.“ Wie hoch die Anforde-

rungen und Erwartungen an eine er-

folgreiche Ausbildung sind, hat die auf

Pferde spezialisierte Tierheilpraktike-

rin selbst erlebt. Ihre eigenen Erfah-

rungen und die von angehenden und

bereits praktizierenden Tierheilprak-

tikern, hat Sarah Mergen bei der Kon-

zeption ihrer Schule berücksichtigt

und konsequent umgesetzt. „Es han-

delt sich um eine schulmedizinisch

GERETSRIED Die Basis der Ausbildung zum Tierheilpraktiker – unabhängig von der Spezialisierung – besteht aus der Vermittlung anatomischer, physiologischer, pathologischer sowie rechtlicher Kenntnisse.

orientierte Ausbildung. Grundlagen

der Anatomie, Physiologie und Patho-

logie bilden die Basis.“ An ihrer Schule

kann man neben den zahlreichen Ein-

zelkursen zu allerlei Themenbereichen

der alternativen Medizin auch mehr-

modulige Ausbildungen besuchen.

Diese reichen von der Tierheilpraxis

über Hundephysiothera-

pie, Pferdeosteotherapie

bis hin zur Traditionellen

Chinesischen Medizin.

30 Dozenten unter-

richten die Schüler entwe-

der unter der Woche oder

berufsbegleitend am Wochenende.

Sarah Mergen legt größten Wert auf

kleine Gruppen. In eigenen auf Schü-

ler und Lehrer ausgerichteten moder-

nen Schulungsräumen stehen Skelette;

ein riesiger Pferdeschädel veranschau-

licht, wie weit die Zahnreihen nach

hinten reichen. Ein aus Knetmasse ge-

formtes Verdauungssystem ist noch

vom letzten Seminar übrig geblieben.

Die Praxis ist Mergen wichtig. Draußen

vor dem Fenster grast eine Herde Po-

nys. „Schön ist, dass wir hier die Mög-

lichkeit haben, Theorie und Praxis zu-

sammenzuführen. Bei Pferdethemen

kann die Umsetzung des Erlernten di-

rekt ohne große Fahrtwege erfolgen.“

Ein wichtiger Punkt bei

der Ausbildung zum Tierheil-

praktiker in Sarah Mergens

Schule, ist die Möglichkeit der

Spezialisierung auf den Fach-

bereich der Homöopathie oder

Akupunktur. „Nach meiner

Erfahrung bringt ein fundiertes Wis-

sen in einem Spezialgebiet Vorteile im

Praxisalltag.“ Bei der Anamnese müs-

sen sämtliche Bereiche wie Haltung,

Fütterung und Verhalten durchleuch-

tet werden – einem Tierheilpraktiker

darf nichts entgehen.

Weil sie während ihrer eigenen

Ausbildung praktische Erfahrung sam-

Tiertherapeut werden

Eine Berufung

aus Liebe und

Verantwortung

.

Sarah Mergen, Tierheilpraktikerin

IM PROF I L