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ÜBER DEN AUTOR

Der Journalist Ulrich Pfaffenberger ist 1962

in Augsburg geboren − der "Hometown" der

Americana. Nordamerika bereist er seit 30

Jahren. Für den Reiter-Kurier verfasst er die

monatliche Kolumne "Horseman's Herald"

über die Reiterei und Pferde in den USA.

F RE I Z E I T · ERHOLUNG · WEST ERN

KOLUMNE "HORSEMAN´S HERALD" - FOLGE 46

Die glorreichen Zehn

Die "Americana" in Augsburg rückt es wieder in den Mittelpunkt: Westernreiten ist nicht nur

eine Sportart, es ist eine Kultur – genauso vielfältig und abwechslungsreich wie das Leben und die

Geschichte der Cowboys. An diesen Orten in den USA lässt sich diese Kultur hautnah erleben.

Wer heute durch die Straßen der beschaulichen Klein-

stadt Abilene schlendert, kann sich kaum vorstellen, dass

dieses Prärienest im zentralen US-Bundesstaat

Kansas

einmal als das „verruchteste Dorf im Wilden Westen“ galt.

Doch betrachtet man den heuer angelaufenen Retro-We-

sternfilm „Hickok“ von Timothy Woodward Jr., mit Luke

Hemsworth, Kris Kristofferson und Trace Atkins in den

Hauptrollen, begegnet man der ebenso farbenfrohen wie

kurze Zeitspanne, während der

dieser Ort imRampenlicht stand:

Zwischen 1867 und 1871 drän-

gelten sich bis zu 5.000 Cowboys

im Jahr auf den staubigen Stra-

ßen und brachten ihren Lohn in

Saloons und Bordellen durch. Es

muss drunter und drüber gegan-

gen sein und legendäre Revolver-

helden wie „Wild Bill“ Hickok wur-

den engagiert, um für Recht und

Ordnung zu sorgen. Im Mittelpunkt des neuen Western-

films steht eine Episode aus dem Leben Hickoks, der 1871

für einige Monate in Abilene als Marshall fungierte.

Kentucky

ist der „Pferdestaat“ schlechthin im Herzen

der USA. In die Öffentlichkeit dringt dies am ehesten über die

bekannten Pferderennen, für Pferdefreunde viel ergiebiger sind

aber die zahlreichen Ställe im Land, die für ihre Vollblutzucht be-

kannt sind. Diese sogenannten Thoroughbred farms haben zwar

keine öffentlichen Besuchszeiten, öffnen ihre Tore aber doch im-

mer wieder gern für Reisende oder Besuchergruppen.

Arizonas

Norden ist

berühmt für die imposantes-

te Felsenschlucht der Welt:

den Grand Canyon, dessen

größter Teil zumGrand Cany-

on Nationalpark gehört. Ver-

schiedene Aussichtspunkte

am Nordrand (North Rim)

oder Südrand (South Rim)

der Schlucht bieten einen

atemberaubenden Anblick.

Richtig nahe kommt man den

hunderte von Millionen Jah-

ren Erdgeschichte des Canyo-

ns aber erst, wenn man sich

in ihn hineinbegibt. Entwe-

der über ausgewiesene Trek-

kingwege oder auf geführten

Reittouren.

Die Wurzeln von

Dodge City in Kansas

reichen zu-

rück ins Jahr 1871, als eine erste Ranch entstand und ein Jahr später

ein gewisser George Hoover begann, in seinem Saloon Geschäfte mit

auf dem Santa Fe Trail vorbeiziehenden Händlern und Soldaten vom

nahen Fort Dodge zu machen. Doch erst die Ankunft der Eisenbahn

sorgte für Aufschwung: Zunächst wurden Bisonfleisch und -felle von

der als „Buffalo City“ bekannten Stadt nach Osten verschickt, dann

wurde Dodge City zu einer der wichtigsten Rinder-Verladestationen

imWesten. Jedes Jahr Ende Juli, Anfang August erinnern die Dodge

City Days an diese Zeit und rücken Cowboys und ihre Pferde für eine

gute Woche in den Blickpunkt des Geschehens.

Cowboys und Revolverhelden prägen das Bild vom amerikanischen We-

sten. Seit mittlerweile 13 Jahren ist in weiten Teilen des USA – in 13 von

50 Bundesstaaten, darunter Kansas und

Oklahoma

– der dritten Ju-

li-Samstag ein offizieller Feiertag. Am National Day of the Cowboy wird

an die Bedeutung der „Viehhirten“ erinnert und es finden landesweit Ver-

anstaltungen statt, die die „Cowboy Culture“ hochhalten. Die „Cow Pun-

chers“ – mit breitkrempigemHut, hohen Stiefeln, buntemHalstuch, breiten

Chaps und silbernen Sporen – standen von den 1860er- bis 1880er-Jahren

im Rampenlicht der Weltgeschichte, als sie rund 20 Millionen Rinder, meist

Longhorns, aus Texas hinauf in den Norden, zu den Bahnhöfen in Kansas

und weiter nordwärts trieben.

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Reiter-Kurier · September 2017

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Gene Burch