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Reiter-Kurier · Februar 2017

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bei der Fütterung und Gesunderhal-

tung von Pferden an ihren Grundbe-

dürfnissen orientieren. Werfen wir da-

her zunächst einen Blick auf die Natur:

Seit Urzeiten ernähren sich Pferde von

Gräsern, Kräutern, Sträuchern, Rin-

den und auch verschiedenen Mine-

ralien oder Salzen. Sie wissen instink-

tiv welche Pflanzen bei Krankheiten

helfen - Fohlen lernen dies von den äl-

teren. Die Aufnahme großer Futter-

mengen auf einmal ist nicht vorgese-

hen. Pferde als Dauerfresser verfügen

über ein kleinen Magen und sind fast

rund um die Uhr mit Futtersuche be-

schäftigt. Ihr Verdauungssystem ver-

trägt lange Futterpausen nicht. Beim

Fressen nehmen sie eine Körperhal-

tung mit gesenktem Kopf ein. Die Fut-

teraufnahme über längere Zeit aus er-

höhter Position verursacht Verspan-

nungen und Blockaden. Als Fluchttiere

haben Pferde ein ausgeprägtes At-

mungssystem mit großen Lungen die

viel Sauerstoff benötigen. Schadstoff-

haltige Stalluft verursacht Atemwegs-

erkrankungen und Organschäden. Der

gesamte Organismus des Lauftiers ist

auf stetige Bewegung ausgelegt, Schlaf-

und Ruhephasen sind selten länger als

vier Stunden, einen Tag-Nacht-Rhyth-

mus kennen Pferde nicht. Als poten-

tielle Beutetiere müssen Pferde stets

wachsam sein, weshalb sie gute Fern-

sicht benötigen - Sichtbegrenzungen

führen oft zu Verhaltensproblemen,

Nervosität und schlechter Futterauf-

nahme. Das Leben in sozialen Herden-

verbänden bietet Sicherheit. Der Kon-

takt zu Artgenossen ist für Pferde über-

lebenswichtig und notwendig für see-

lische und körperliche Gesundheit. Als

Klimawiderständler verfügen Pferde

über eine effektive Thermoregulation

mit der Möglichkeit ihr Fell aufzustel-

len oder flach anzulegen und sind per-

fekt ausgestattet für jedes Wetter. Sie

benötigen verschiedene Klimareize um

die körpereigenen Abwehrmechanis-

men zu trainieren. Die Hufe dienen der

Fortbewegung aber auch als Blutpum-

pe (Hufmechanismus) zur Unterstüt-

zung des Herz-Kreislaufsystems und

haben wichtige Stoffwechsel- und Aus-

leitungsfunktionen. Dafür brauchen

sie stetige Bewegung auf verschieden

harten Untergründen. Pferde trinken

in der Natur aus offenen Wasserflä-

chen, ihr Schluckmechanismus funkti-

oniert am besten mit gesenktem Hals.

Je mehr man sich bei

der Pferdehaltung an

die natürlichen Bedürf-

nisse annähert, umso

gesünder, langlebiger

und leistungsfähiger

sind unsere Pferde.

Vor dem Trinken prüfen sie das

Wasser und trinken dann zügig da an

der Wasserstelle oft Raubtiere lauern.

Die Hufe stehen dabei im Schlamm

und erhalten regelmäßig Feuchtigkeit.

Berücksichtigt werden sollte dabei aber

auch das seelische Befinden. Tatsäch-

lich spielt heutzutage in der Pferde-

haltung Stress zunehmend eine Rolle.

Kurzfristiger Stress ist dabei weniger

ein Problem – er ist von der Natur vor-

gesehen um dem Organismus in Not-

situationen Höchstleistungen abzu-

verlangen. Kommt es jedoch zu Dau-

erstress und damit zur andauernden

Ausschüttung von Stresshormonen,

wird das Immunsystem geschwächt

und die Entstehung von Krankheiten

begünstigt. Herdenwechsel, Trans-

porte, Turniere u.a. sollten deshalb

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Foto: Judith Schmidhuber