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Reiter-Kurier · Februar 2017
t i t e lthema : Gesundhe i t und Ernährung
Nachteilig auf den Bewe-
gungsapparat können sich auch
Fehlstellungen von Hufen und
Gliedmaßen auswirken, da sie zu
unphysiologischen Kraftvertei-
lungen führen. Unabdingbar ist
es daher jedes Pferd regelmäßig
einem Hufexperten vorzustellen.
Dieser sollte die Hufbearbeitung
abstimmen auf den individuellen
Körperbau des Pferdes unter Be-
rücksichtigung der jeweiligen
Haltungs- und Nutzungsweise.
Das Erscheingungs-
bild des Pferdes
stets im Blick haben
Neben Problemen wie Abma-
gerung, schlechter Futterverwer-
tung, Verdauungsschwierigkeiten
oder aus demMaul fallendes Fut-
ter haben auch viele Rittigkeits-
probleme bis hin zu Aggressionen
ihre Ursache häufig in Zahnpro-
blemen oder -schmerzen. Minde-
stens einmal jährlich sollte daher
jeder Vierbeiner (Senioren ggf. öf-
ter) einem Pferdedentalpraktiker
vorgestellt werden.
Auch ein gutes Hygienema-
nagement gehört zur Gesund-
heitserhaltung. Wilde Pferde le-
ben in Symbiose mit Parasiten.
Ein geringer Wurmbefall ist „nor-
mal“, er dient zur Stimulierung
der körpereigenen Abwehrkräf-
te und in der Regel (bei guter Ge-
sundheit!) herrscht ein Gleichge-
wicht zwischen Wirt und Parasit.
In menschlicher Obhut kommt
es aber oft aufgrund großer Be-
stände auf zu kleiner Fläche in
Zusammenhang mit mangelnder
Hygiene, zu hohem Parasiten-
druck. Nehmen Parasiten Über-
hand können sie Koliken, chro-
nischen Durchfall, Blutarmut, bis
hin zu irreparablen Organschädi-
gungen verursachen. Verringern
lässt sich dieses Risiko durch täg-
liches Ausmisten, Abäppeln der
Weiden, Kontrolle von Neuzu-
gängen, Wechselbeweidung mit
anderen Tierarten, Weidepflege,
ausreichend große Flächen aber
auch durch ökologische Kreislauf-
wirtschaft bei der die Parasiten
auf natürliche Weise von Mikro-
organismen im Boden verstoff-
wechselt werden.
In Studien wurde festge-
stellt, dass nur etwa ein Drit-
tel aller Pferde an behandlungs-
bedürftigem Wurmbefall leidet
und Pferde insgesamt zu häu-
fig und falsch entwurmt werden.
Tatsächlich haben in den letzten
Jahren die Resistenzen der End-
oparasiten gegen Wurmmittel in
Besorgnis erregendem Maß zu-
genommen - Parasitologen be-
fürchten bereits eine ähnliche
Problematik wie bei Antibiotika
Resistenzen. Hinzu kommt, dass
unnötige Wurmmittel den Stoff-
wechsel des Pferdes belasten und
letztlich durch die Ausscheidung
des Kots zum Umweltproblem
werden da die Wirkstoffe in den