32
Reiter-Kurier · Februar 2017
Märkt e · Messen · I nnovat i on
Ist eine Zufütterung von Zeolith und Hanföl
für Pferde ratsam und hilfreich?
Pferde haben als Pflanzenfresser ei-
nen langenDarmund die Zellulose-Auf-
spaltung findet erst imBlind- und Dick-
darm statt. Die Verdauungsenzyme al-
leine sind nicht in der Lage, komplexe
Kohlenhydrate zu verdauen, dazu wer-
den auch symbiontische Bakterien,
Pilze und Einzeller im Dickdarm benö-
tigt. Entsprechend störanfällig ist dieses
komplexe System, viele Pferdebesitzer
wissen, wie empfindlich Pferde auf Fut-
terumstellungen, nicht optimale Fütte-
rungsbedingungen, hohe Kraftfutter-
gaben oder Stress reagieren. Das kann
zu Übersäuerung im Dünndarm, Fehl-
gärungen und eine zu hohe Produkti-
on von Ammoniak (NH4) und damit zu
Verdauungsproblemen, Durchfall oder
gar zu den gefürchtetenKoliken führen.
Ungünstig wirkt sich auch das
Verfüttern von Silage oder Heulage aus.
Hierbei handelt es sich um die
Konservierung von Grünfutter durch
Milchsäuregärung unter Luftabschluss.
Im Idealfall sinkt dabei der PH-Wert
rasch unter 5 wodurch das Wachs-
tum von Schimmelpilzen unterdrückt
wird. Im nicht idealen und leider häu-
figeren Fall hat das Ausgangsmateri-
al einen hohen Rohfaseranteil („stän-
geliges Gras“), enthält wenig Proteine
und Einfachzucker, wodurch sich die
Milchsäurebakterien nicht rasch ge-
nug vermehren können. Dafür gedei-
hen Schimmelpilze prächtig und pro-
duzieren für das Pferd toxische Schim-
melpilzgifte; durch den säuerlichen
Geruch der Heulage wird der muffige
Geruch der Schimmelpilze häufig über-
lagert und sie bleiben vom Menschen
unentdeckt.
In freier Wildbahn würde derartig
verdorbene Nahrung gemieden und Le-
ber und Darm des Pferdes sind an sol-
che Belastungen schlecht angepasst.
Auch die Möglichkeit, im Bedarfsfall
verdauungsfördernde Kräuter oder
Baumbestandteile wie z.B. Weiden-
rinde oder Eichenblätter aufzuneh-
men ist auf artenarmen Weiden meist
nicht gegeben. Die Zugabe von Zeolith
zum Futter kann einen wichtigen Bei-
trag zur Stabilisierung der Darmflora
und zur Pferdegesundheit leisten. Zeo-
lith wirkt durch seine ringförmige Git-
terstruktur und durch seinen hohen
Anteil an Siliziumdioxid, Kieselsäure
und zahlreiche lebensnotwendige Mi-
neralien, die locker an die Zeolithka-
nälchen gebunden sind.
Nach langjährigen Studien von Prof.
Dr. K. Hecht haben im Körper befind-
liche Schadstoffe wie z.B. Blei, Cadmium
undQuecksilber eine großeAnziehungs-
kraft zu den Kristallgitterkanälchen des
Naturzeoliths. Diese können Ionen ver-
schiedener Größe wie ein Schwammauf-
nehmen und an sich binden. Im Aus-
tauschwerden für denOrganismuswich-
tige Ionen abgeben (selektiver Ionenaus-
tausch). Die oft geäußerten Bedenken,
dass auch Vitamine ausgeleitet werden
sind unbegründet, da die Durchmes-
ser der Kristallgitterkanälchen nur 0,4-
7,2 Nanometer betragen; es können nur
Ionenaufgenommenwerden, die in ihrer
Größe zum jeweiligen Kanälchendurch
messer passen. Größere Moleküle, wie
Hormone, Eiweißmoleküle usw., kön-
nen nicht darin aufgenommen werden
und werden daher auch nicht aus dem
Körper ausgeleitet!
Nach meinen eigenen Praxiser-
fahrungen sind etwa zwei Drittel der
Pferde übersäuert. Häufigste Ursachen
sind suboptimale Fütterung, Stoff-
wechselerkrankungen, Stress, Elek-
trosmog und zu wenig oder zu unregel-
mäßige Bewegung des Tieres. Mit der
Gabe von Zeolith können durch die Re-
gulierung des Körpermilieus körperei-
gene Enzyme besser arbeiten, Stoff-
wechsel und Immunsystem werden
positiv unterstützt und oft ist als äu-
ßerlich sichtbares Zeichen nach kurzer
Zeit eine deutliche Verbesserung der
Fellqualität zu beobachten.
Natur-Zeolith von Biocaregreen wirkt
effizient
Besonders wichtig ist es dabei, qua-
litativ hochwertiges Zeolith zu verwen-
den, das schadstoffrei und fein ver-
mahlen ist. Nach längerer Suche bin ich
auf Natur Zeolith von Biocaregreen ge-
stoßen, das in Deutschland auf Schad-
stoffe geprüft wird, keine Zusatz- oder
Füllstoffe enthält und garantiert auf
50 Mikrometer vermahlen ist und da-
durch sehr effizient wirkt.
Hanf zählt zu den am stärksten
verkannten und lange Zeit in Verges-
senheit geratenen Pflanzen. Für die
Pferdefütterung eignet sich besonders
Hanföl, das einen hohen Anteil ver-
schiedener einfach und mehrfach un-
gesättigter Fettsäuren aufweist und
haltbarer ist als z.B. Leinöl. Auch Ami-
nosäuren, Enzyme, fettlösliche Vita-
mine, Mineralien und Spurenelemente
in guter Bioverfügbarkeit tragen zur
hohen Wertigkeit dieses Naturpro-
duktes bei, das immer kalt gepresst
verwendet werden sollte. Bei kurmäßi-
ger Zugabe zum Futter können Stoff-
wechselvorgänge verbessert oder so-
gar optimiert werden. Auch hier er-
weist sich das Hanföl von Biocaregreen
wegen seiner hohen Qualität und des
damit guten Preis-Leistungs-Verhält-
nisses als sehr geeignet. Hanfkör-
ner aus biologischem Anbau oder sog.
Hanfkuchen können ebenfalls eine Be-
reicherung des tierischen Speiseplanes
mit positiver Wirkung auf das Immun-
und Verdauungssystem darstellen, sie
enthalten viele Nährstoffe in gut ver-
wertbarer Form.
Dr.
rer.nat. Melitta Haller-Probst, Biologin &Tierheil-
praktikerin
Anzeige