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Reiter-Kurier · April 2017

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Achtung giftig!

In Deutschland gibt es etwa 25 von

weltweit 1200 vorkommenden Arten

von Kreuzkraut. Sie alle sind mehr oder

weniger giftig – und zwar nicht nur für

Pferde. Das Jakobskreuzkraut (Senecio

jacobaea) zählt zu den giftigsten Vertre-

tern seiner Art. Es produziert so genann-

te Pyrrolizidinalkaloide. Diese können

bereits in relativ geringen Dosen die

Leber schädigen und zu Verdauungs-

problemen führen. Als Spätfolge droht

dann Leberkrebs. Größere Mengen kön-

nen direkt einen tödlichen Leberscha-

den auslösen. Das

Ende vom Lied ist

meist der Tod. Bei

Mensch, Pferd,

Rind. Weidepflege

ist daher unerläss-

lich, eine regelmä-

ßige Kontrolle dringend notwendig. Das

Jakobskreuzkraut wird zwar meist von

den Tieren nicht gefressen, aber bei

Überweidung, Futtermangel oder ho-

hem Tierbestand (vor allem Jungtiere)

ist keine Garantie dafür gegeben, dass

nicht doch mal an der Pflanze geknab-

bert wird. Zu allem Übel ist sie auch

im trockenen Zustand giftig. So kann

sie sich über das Heu in den Stall ein-

schleichen.

Wichtig ist, zu handeln, sobald die er-

sten Pflanzen auf einer Wiese auftau-

chen. Beim Jakobskreuzkraut lässt sich

durch rechtzeitiges Mähen zweimal pro

Jahr die Samenbildung und damit die

Ausbreitung verhindern. Beim Was-

serkreuzkraut ist Mähen jedoch wir-

kungslos, weil es bereits zwei bis drei

Wochen danach wieder blüht. Erfolg-

reich ist hingegen das Ausstechen oder

Ausreißen der Pflanzen, oder - als letzte

Maßnahme - die Behandlung mit einem

Herbizid. Um eine dauerhafte Kontrol-

le zu erreichen, muss die Behandlung

über mehrere Jahre konsequent wie-

derholt werden.

Wird dies ver-

säumt, können in

den Folgejahren

immer wieder

neue Pflanzen

aufwachsen, Sa-

men bilden und sich ausbreiten. Grund

dafür ist, dass Kreuzkräuter im Boden

eine große Samenbank aufbauen kön-

nen. Eine Pflanze des Wasserkreuz-

krauts bildet pro Jahr mehrere hundert

Samen, das Jakobskreuzkraut gar meh-

rere tausend. In der Erde bleiben die

Samen auch noch nach zehn Jahren

keimfähig.

Mehr Informationen und fachkun-

dige Beratung unter

www.olewo.de.

Text:

Marie Depenau, MSc. Biowissenschaften und

Futterberaterin bei der Olewo GmbH

Rechtzeitiges

Mähen verhindert

Samenbildung“

Marie Depenau, MSc. Biowissenschaften und Fut-

terberaterin bei der Olewo GmbH

ÜBER DIE AUTORIN

Judith Schmidhuber ist Re-

dakteurin beim Reiter-Kurier.

Sie hält ihre beiden Pferde in

Eigenregie und hat sich für das

Titelthema eingehend mit Wei-

demanagement beschäftigt.