Table of Contents Table of Contents
Previous Page  24 / 44 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 24 / 44 Next Page
Page Background

24

Reiter-Kurier · April 2017

T I T E LTHEMA WE I DEMANAGEMENT

RATSCHLÄGE FÜR DIE

PFERDEWEIDE

• Ein Reinigungsschnitt vor der Blüte

verhindert das Aussamen von uner-

wünschten Pflanzen wie Ampfer und

Hahnenfuß.

• Regelmäßiges Abmisten vermeidet

eine Über- oder Unterversorgung des

Bodens.

• Wiesenflächen nicht überweiden: Ist

das Gras auf fünf bis sechs Zentimeter

abgefressen, sollte sich die Fläche wie-

der erholen können.

• Eine Mischbeweidung mit Rindern

hat sich bewährt: zwei bis drei Jahre

Pferde, ein Jahr Rinder.

U

N

S

E

R

T

I

P

P

schwingel gehören zu den wichtigsten

Sorten. Nachsaat sei außerdem das A

und O, so Koch. „Wenn Lücken entste-

hen, müssen sie sofort mit Nachsaat-

mischungen geschlossen werden. An-

sonsten werden hochwertige Weiden

nach drei bis vier Jahren wieder entar-

ten.“ Falsch ist, dass die Nachsaat ein

klassisches Frühjahrsthema ist. „Vor-

beugen ist besser als heilen“, so Koch.

„Tatsächlich beginnen die Vorberei-

tungen schon im Herbst.“

Landwirte gehen bei der Weide-

pflege in der Regel so vor: Im Frühjahr

schleppen sie die trockene Wiesenflä-

chen ab. Dadurch beseitigen sie Maul-

wurfshügel und beugen eine Lückenbil-

dung vor. Sie verteilen außerdem aus-

geprägte Kotstellen – sofern sie nicht

abgesammelt wurden. Damit beugt

man Weideparasiten und somit auch

dem Wurmbefall beim Pferd vor. Hu-

musreiche Böden bearbeiten Bauern

mit der Wiesenwalze. Das förderte ei-

ne dichte Grasnarbe. Was die Düngung

betrifft, verlassen sich Bauern auf Zei-

gerpflanzen: Hahnenfuß ist etwa ein

Zeichen für Stickstoffmangel, wäh-

rend Löwenzahn ein Hinweis auf „fet-

ten“ humusreichen Boden ohne Stick-

stoffunterversorgung ist. Eine Boden-

probe gibt genauen Aufschluss über

den Nährstoffhaushalt auf einer Wie-

senfläche und hilft bei einer Dünge-

strategie. „Tonböden sind besonders

problematisch“, weiß Hans Koch. „Sie

sind schnell zu feucht oder schnell zu

trocken. Kalkstickstoff kann helfen,

Unkräuter und Moos zu reduzieren.“

Der Grünlandberater rät zu einer Aus-

bringung während der Forsytienblüte

im zeitigen Frühjahr und vorherigem

groben Anstriegeln, umden Boden auf-

zulockern und abgestorbene Pflanzen-

reste zu beseitigen. „Mit der Nachsaat

sollte man dann aber zwölf Tage war-

ten, damit die jungen Triebe der Grä-

ser keinen Schaden nehmen.“