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Reiter-Kurier · April 2017
T I T E LTHEMA WE I DEMANAGEMENT
RATSCHLÄGE FÜR DIE
PFERDEWEIDE
• Ein Reinigungsschnitt vor der Blüte
verhindert das Aussamen von uner-
wünschten Pflanzen wie Ampfer und
Hahnenfuß.
• Regelmäßiges Abmisten vermeidet
eine Über- oder Unterversorgung des
Bodens.
• Wiesenflächen nicht überweiden: Ist
das Gras auf fünf bis sechs Zentimeter
abgefressen, sollte sich die Fläche wie-
der erholen können.
• Eine Mischbeweidung mit Rindern
hat sich bewährt: zwei bis drei Jahre
Pferde, ein Jahr Rinder.
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schwingel gehören zu den wichtigsten
Sorten. Nachsaat sei außerdem das A
und O, so Koch. „Wenn Lücken entste-
hen, müssen sie sofort mit Nachsaat-
mischungen geschlossen werden. An-
sonsten werden hochwertige Weiden
nach drei bis vier Jahren wieder entar-
ten.“ Falsch ist, dass die Nachsaat ein
klassisches Frühjahrsthema ist. „Vor-
beugen ist besser als heilen“, so Koch.
„Tatsächlich beginnen die Vorberei-
tungen schon im Herbst.“
Landwirte gehen bei der Weide-
pflege in der Regel so vor: Im Frühjahr
schleppen sie die trockene Wiesenflä-
chen ab. Dadurch beseitigen sie Maul-
wurfshügel und beugen eine Lückenbil-
dung vor. Sie verteilen außerdem aus-
geprägte Kotstellen – sofern sie nicht
abgesammelt wurden. Damit beugt
man Weideparasiten und somit auch
dem Wurmbefall beim Pferd vor. Hu-
musreiche Böden bearbeiten Bauern
mit der Wiesenwalze. Das förderte ei-
ne dichte Grasnarbe. Was die Düngung
betrifft, verlassen sich Bauern auf Zei-
gerpflanzen: Hahnenfuß ist etwa ein
Zeichen für Stickstoffmangel, wäh-
rend Löwenzahn ein Hinweis auf „fet-
ten“ humusreichen Boden ohne Stick-
stoffunterversorgung ist. Eine Boden-
probe gibt genauen Aufschluss über
den Nährstoffhaushalt auf einer Wie-
senfläche und hilft bei einer Dünge-
strategie. „Tonböden sind besonders
problematisch“, weiß Hans Koch. „Sie
sind schnell zu feucht oder schnell zu
trocken. Kalkstickstoff kann helfen,
Unkräuter und Moos zu reduzieren.“
Der Grünlandberater rät zu einer Aus-
bringung während der Forsytienblüte
im zeitigen Frühjahr und vorherigem
groben Anstriegeln, umden Boden auf-
zulockern und abgestorbene Pflanzen-
reste zu beseitigen. „Mit der Nachsaat
sollte man dann aber zwölf Tage war-
ten, damit die jungen Triebe der Grä-
ser keinen Schaden nehmen.“