

Reiter-Kurier · Juli 2017
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POLO - SPORT
Back
Jede Mannschaft besteht aus vier
Spielern. Zwei Spieler sind für den An-
griff verantwortlich, die Nummer 3 ist
der Kapitän, der das Spiel organisiert,
die Nummer 4 ist der Verteidiger, auch
„Back“ genannt.
Chukka
Ein Spiel besteht aus 4 Spielabschnit-
ten, sogenannten „Chukkas“. Ein Chuk-
ka dauert siebeneinhalb Minuten effek-
tive Spielzeit (wobei aber bei Fouls die
Spielzeit angehalten wird, das gesamte
Spiel also wesentlich länger dauern
kann). Zwischen den einzelnen Chuk-
kas liegen Pausen von drei bzw. fünf
Minuten in der Halbzeit. Ein Polopferd
darf niemals zwei Chukkas hintereinan-
der geritten werden. Es kommt also in
einem Spiel höchstens zweimal zum
Einsatz, wobei ein Polospieler meist
drei bis vier Pferde am Platz hat und die
individuellen Fähigkeiten seiner Pferde
spielstrategisch einsetzt.
Tritt-In
In der Halbzeitpause sind vor allem die
Zuschauer gebeten, beim sogenannten
„Tritt-In“ auf dem Platz die aufgewor-
fenen Rasenstücke wieder einzutreten.
Umpires und Referee
Jedes Spiel wird von zwei berittenen
Schiedsrichtern, den „umpires“ be
obachtet. Oberster Schiedsrichter ist
der „referee“ am Spielfeldrand.
Stick und Zigarre
Der sogenannte „Stick“ aus Weiden-
oder Bambusholz ist etwa 1,30 Meter
lang und endet in der „Zigarre“, mit der
der Ball geschlagen wird. Linkshänder
werden sich schwer tun: Der Stick muß
mit der rechten Hand geführt werden.
Der 130 Gramm schwere Ball ist aus ge-
presstem Bambusholz oder Kunststoff,
hat sieben bis acht Zentimeter Durch-
messer und kann Spitzengeschwindig-
keiten von 250 km/h erreichen.
Handicap
Ähnlich wie beim Golf wird jedem Spie-
ler ein Handicap zugeteilt. Es basiert
auf seinen bisherigen Leistungen und
reicht von minus 2 (Anfänger) bis zu
(recht seltenen) plus 10. Die besten
deutschen Spieler liegen um die plus 5.
Das Team-Handicap errechnet sich aus
der Summe der Handicaps der einzel-
nen Spieler.
Pony line
Der Bereich am Spielfeldrand, in dem
sich die Pfleger um die Pferde küm-
mern. Sie sind sowohl für den schnellen
Pferdewechsel während des Spieles
oder in Spielpausen als auch für die
Vorbereitung der Pferde, Betreuung und
die Versorgung nach dem Spiel verant-
wortlich. Auch für das Einflechten des
Schweifs, es verhindert, dass sich der
Stick des Spielers beim Schwungholen
darin verfängt. Die Mähne ist aus die-
sem Grund meist geschoren.
Offside
Es gibt folgende vier Grundschläge:
„offside“ bedeutet auf der rechten Seite
des Pferdes. Den Vorwärtsschlag nennt
man "offside forehand", den Rückwärts-
schlag "offside backhand". Die Schläge
auf der linken Seite des Pferdes be-
zeichnet man als „nearside“. Auch hier
gibt es "nearside forehand" und "near-
side backhand". Im Spiel kann es aber
auch erforderlich sein, den Ball imWin-
kel unter dem Hals des Pferdes („under
the neck“) oder, fast schon akrobatisch,
hinter dem Pferd („round the tail“) zu
schlagen.
Wegerecht
Als oberste Regel gilt das Wegerecht.
Es bedeutet, daß ein Spieler, welcher
der Fluglinie seines geschlagenen
Balles folgt, von keinem Spieler ge-
kreuzt oder behindert werden darf.
Sandwiching
Damit ist das Einklemmen des Gegners
durch zwei Spieler eines Teams ge-
meint. Bei derlei Regelverstößen – gilt
auch bei der Nichtbeachtung des We-
gerechts, Kreuzen der Linien, frontales
Abreiten – werden sofort durch Spielun-
terbrechung und entsprechende Frei-
schläge für die andere Partei geahndet.
Helicoptering
Verboten ist auch das Kreisen des Polo-
schlägers über Kopf, z.B. im Falle eines
Tors oder zur Anzeige eines Fouls.
Chukka, Handicap und Sandwiching?
Der Polo-Sport hat seine eigenen Begriffe und Regeln.
Jugend-Polo-Camp für Nachwuchsspieler
Nachwuchs-Polospieler aufgepasst:
Der Deutsche Polo Verband unter-
stützt das 15. Jugend-Polo-Camp des
Berliner Polo Clubs (BPC) von 29.
Juli bis 2. August. Helge Holst vom
BPC sowie Annie Haresign und Sean
Dayus aus Großbrittanien überneh-
men das Coaching. Die Spieler ha-
ben die Möglichkeit, das deutsche Ju-
gend-Polo-Abzeichen, die Platzreife
und den Schiedsrichter Grad C zu er-
werben. Sie werden in unterschied-
liche Leistungsgruppen vom Einstei-
ger mit Reitkenntnissen bis hin zu
Fortgeschrittenen mit Turniererfah-
rung eingeteilt. Inhaltlich vermittelt
wird Horsemanship, die Geschichte
des Polosports, Regelkunde, spezielle
Poloreitkunde, -techniken und Schlag-
techniken, Spieltaktik sowie der Um-
gang mit Schläger und Ball. Es wird
Übungschukker geben und ein Ab-
schlussturnier. Das Anmeldeformular
und weitere Infos sind im Internet zu
finden. Teilnehmen können Jugendli-
che und Kinder ab 10 Jahre.
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www.berlinerpoloclub.de