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Reiter-Kurier · September 2017
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Dietfried Bednorz von der EHG Reit-
platzbau GmbH. „Zu grobkörnige San-
de sind oft zu unstabil und der Reit-
boden wird zu rollig und zu tief. Dies
bezeichnet man auch als mangelnde
Scherfestigkeit.“ Lehmhaltiger Sand
speichert die Feuchtigkeit gut, wird
aber bei Trockenheit schnell hart und
staubig. Reiner Quarzsand ist oft zu
tief und die scharfen Kanten erhöhen
den Hufabrieb. Kantengerundeter
Sand punktet mit hoher Trittfestig-
keit und ist gleichzeitig elastisch, es
gibt ihn aber nicht überall in Deutsch-
land. Mit Zusätzen lässt sich die Tret-
schicht stabilisieren – aber das Misch-
verhältnis muss stimmen.
EBBE-FLUT-REITPLATZ
Der Reitboden befindet sich in einer Art
Wanne. Die Wasserzufuhr lässt sich
über eine Pumpe steuern. Damit verfügt
der Platz über die optimale Feuchtigkeit.
KUNSTSTOFFRASTER
Damit lassen sich Böden befestigen
– mit oder ohne Unterbau. Verfüllt mit
Sand, stellen sie eine ideale Grundlage
für die Tretschicht dar.
ZUSÄTZE
Dem Reitsand beigemischt, verbes-
sern Vlieshäckel oder Natur-Fasern die
Struktur des Reitbodens. Er wird fester,
elastischer und hält die Feuchtigkeit
besser.
TEPPICHSCHNITZEL
Reitplätze rein aus Teppichschnitzel
brauchen eine Weile, bis sie die optima-
le Elastizität haben, sind auch bei Frost
und Dauerregen bereitbar. Nachteil:
Statische Aufladung, Hitzeentwicklung
bei Sonnenschein und Teppichschnip-
sel, die an Pferdeäpfeln kleben bleiben.
KUNSTRASEN
Gebrauchter, mit Sand oder Gummigra-
nulat verfüllter Kunstrasen aus abge-
bauten Fußballplätzen kann wunderbar
als Trennschicht verwendet werden.
Bei geeignetem Unterbau stellt Kunst-
rasen eine günstige Alternative der
Bodenbefestigung dar.
Eine ideale Bodenbefestigung stel-
len Kunststoffraster dar, die es in den
verschiedensten Ausführungen gibt.
Beliebt ist auch das – hochpreisige –
Ebbe-Flut-System, bei dem der Reit-
platz von unten bewässert wird: „Der
Trend geht zu einer hochwertigen Lö-
sung“, hat Rainer Stuckenberg festge-
stellt; er ist Inhaber der DS Reitsand
GmbH. Reitvereine gehen sogar so
weit, sich Sponsoren zu suchen, um
ihren Mitgliedern diesen langlebigen,
wenig pflegeintensiven Reitplatz zu
ermöglichen. Den Unterschied be-
merke man beim Reiten spürbar,
sagt Stuckenberg, selbst ehemaliger
S-Springreiter (
weiter auf Seite 26
).
Je nach Beanspruchung,
sollte die Tretschicht für den
Reitboden ausgewählt wer-
den. Unser Bild zeigt Katrin
Frankenberger aus Bad
Endorf bei der Dressurarbeit
in der Working Equitation.