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Reiter-Kurier · August 2017

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K

utschen werden in verschie-

dene Klassen unterteilt: Der

Dogcart ist ein Wagen für ei-

nen Einspänner, der Phaeton für Zwei-

spänner und der Break ist prädestiniert

für Mehrspänner. Bei sportlichen Prü-

fungen ist das Gewicht und die Breite

des Wagens in den einzelnen Diszipli-

nen in der Leistungsprüfungverord-

nung der FN vorgeschrieben.

Alle Wagen haben eines gemein-

sam: Der Fahrer sitzt erhöht auf der

rechten Seite des Wagens, er steht

fast im Bock. Die Position ermögli-

cht es ihm, die Pferde gut zu beobach-

ten. Zum Schutz gegen hochspritzen-

den Dreck befindet sich vor den Bei-

nen des Fahrers das Spritzbrett. Die

Räder haben große Auswirkungen auf

die Zugkraft. Je größer das Rad, desto

leichter rollt das Gefährt. Eine breite

Spurbreite erhöht die Sicherheit des

Wagens. Die Bremse gehört zum scho-

nenden Fahren unbedingt dazu. Jede

Kutsche muss über eine Beleuchtung

verfügen: nach vorne weiß, nach hin-

ten rot. Zum einspännigen Fahren be-

nötigt der Wagen eine Schere, das sind

zwei leicht gebogene Stangen, zwi-

schen denen das Pferd geht.

Die Deichsel wird zum zwei- oder

mehrspännigen Fahren verwendet.

Sie dient zum Lenken des Fahrzeugs,

zum Bremsen und auch zur Befesti-

gung zumVorspannen weiterer Pferde.

Sie ist am Drehkranz des Wagens be-

festigt und wird von den Hälsen der

Pferde getragen.

Text/Foto:

Antonia Lauber

Stabilität, Leichtigkeit,

Lenkbarkeit und Sicherheit

WAS KUTSCHER

VERINNERLICHEN MÜSSEN

• Ein Check der Kutsche und des Ge-

schirrs vor jeder Abfahrt ist Pflicht:

Beides gilt es penibel zu pflegen und

Schäden sofort beseitigen.

• Beim Rundgang um das Gespann

sollte besonderes Augenmerk auf

Bremsen und Beleuchtung gelegt

werden. Gibt es Funktionsstörungen,

darf die Kutsche nicht gefahren wer-

den.

• In der Kutsche an Bord vorhanden

sein müssen ein Erste-Hilfe-Koffer,

eine Warnweste, die Winkerkelle und

ein Unterlegkeil.

• Die Rund-um-Sicht darf nicht etwa

durch Aufbauten oder Personen auf

der Kutsche behindert werden. Ein

extra Rückspiegel bringt noch mehr

Sicherheit im Straßenverkehr.

• Vorausschauend zu fahren ist ober-

stes Gebot. Stark befahrene Straßen

meidet man am besten.

• Fahren Sie grundsätzlich mit einem

Beifahrer, der im Notfall helfen kann.

• Die Pferde darf man bei einem Halt

nicht unbeaufsichtigt stehen lassen

und sie nicht an beweglichen Gegen-

ständen festbinden.

• Wer länger nicht gefahren ist, sollte

seine Kenntnisse mit Hilfe eines kom-

petenten Ausbilders auffrischen.

• Die Kutsche ist ein Sportgerät, das

im öffentlichen Straßenverkehr zum

Einsatz kommt. Deshalb sollte man sie

regelmäßig von einem Sachverständi-

gen überprüfen lassen.

• Bitte nur Pferde einsetzen, die an

den Straßenverkehr gewöhnt und

nicht außergewöhnlich schreckhaft

sind.

T I T E LTHEMA : FAHRSPORT