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Reiter-Kurier · August 2017
Der Weg zum Fahrpferd
Bodenarbeit, Schrecktraining und Arbeit an der Longe gehören zur Ausbildung.
W
ie beim Reiten an den Sat-
tel, muss ein Fahrpferd am
Anfang der Ausbildung an
das Geschirr gewöhnt werden. Kamm-
deckel und Bauchgurt werden dazu
einzeln aufgelegt und zunächst leicht
und später stärker angezogen. Wenn
das Pferd dabei ruhig stehen bleibt,
kann man beginnen, es mit dem Ge-
schirr zu führen. Stimmkommandos
können jetzt schon verwendet werden.
Sie sind beim Fahren essentiell.
Die Arbeit mit der Doppellonge ist
Bestandteil des Fahrabzeichens und ei-
ne ideale Vorbereitung zur Arbeit an
der Schleppe. Dazu braucht man zwei
Helfer, die zunächst nur mit leichtem
Ziehen an den Strängen beginnen, da-
mit ein wenig Druck auf die Pferde-
brust ausgeübt wird. Darauf aufbau-
end, darf das künftige Fahrpferd ein
geringes Gewicht ziehen. Nach einiger
Zeit kann die Zuglast langsam gestei-
gert werden.
Ideal ist es, wenn man ein jun-
ges Pferd anfangs neben einem erfah-
renen Fahrpferd anspannen kann. Al-
ternativ kann es zu Beginn auch als
Handpferd neben einem Gespann her-
laufen. So kann sich der Lehrling an
die Geräusche und an den Wagen ge-
wöhnen. Ein Helfer kann beruhigend
auf das Pferd einwirken und sich dann
immer mehr zurückziehen, auf dem
Trittbrett mitfahren und nur für unge-
wöhnliche Situationen zur Verfügung
stehen. Durch stetigenWechsel der An-
spannungsseite wird man schnell he-
rausfinden, auf welcher Seite das jun-
ge Pferd besser geht, aber auch später
ist das Wechseln der Seiten zumZweck
der Biegung und des Geradeauslaufens
fördernd. Beim Abschirren ist es wich-
tig, auf eventuelle Druckstellen zu ach-
ten, speziell im Bereich der Schultern
und der Brust.
Text/Foto:
AntoniaLauber/JudithSchmidhuber