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Reiterkurier · September 2016

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t i t e lthema

im Betrieb erhält der Auszubildende

auch Berufsschulunterricht. Die ge-

nauen Inhalte der Ausbildung werden

durch die Spezifikationen bestimmt.

Themen sind neben Klassikern wie

Pferdehaltung, betriebliche Abläufe,

Pferdezucht, Ausrüstung und Sport

auch Umweltschutz, Tierschutz oder

Sicherheit im Reitsport. Bei der Klas-

sischen Reitausbildung nehmen Dres-

sur und Springen viel Platz ein. Nach-

dem man die Prüfung zum Pferdewirt

erfolgreich abgelegt hat, besteht die

Möglichkeit der Weiterbildung zum

Pferdewirtschaftsmeister. Durch die-

sen Abschluss hat man darauffolgend

die Möglichkeit, selbst Lehrlinge in

einem eigenen Betrieb auszubilden.

Ohne speziellen Schulabschluss

möglich: Pferdepfleger

Auch dies ist ein klassischer Be-

ruf mit Pferden – doch wie wird man

eigentlich zum Pferdepfleger? Bei der

Deutschen Reiterlichen Vereinigung

(FN) ist es möglich, eine Prüfung zum

FN-Pferdepfleger abzulegen – eine

klassische Ausbildung gibt es jedoch

nicht. Man muss lediglich nachweisen,

dass man eine zweijährige hauptberuf-

liche oder dreijährige nebenberufliche

Arbeit in einem Pferdebetrieb absol-

viert hat. Inhalte der Prüfung sind bei-

spielsweise Verladen, Veterinärkunde,

Pflege von Pferd und Ausrüstung sowie

Longieren und Beschlagslehre.

Viele Pferdepfleger streben später

eine Ausbildung zum Pferdewirt an,

um eine weitere nachweisbare Qualifi-

kation in der Tasche zu haben.

Der Traum vieler Teenager, die sich

für den Beruf des Pferdepflegers ent-

scheiden, ist, dass sie mit den besten

Top-Reitern zu Turnieren überall auf

der Welt reisen. Der Alltag sieht jedoch

meist anders aus und besteht vor allem

aus harter Arbeit (auch an denWochen-

enden!). Auchwer es in einenbekannten

Turnierstall geschafft hat, kann dort

erleben, dass er sich lediglich um die

Pferde imheimischen Stall zu kümmern

hat. Die meisten Pferdepfleger, die heu-

te in der Top-Liga unterwegs sind, ha-

ben eine solche Entwicklung hinter sich.

Viele kamen eher zufällig zu ihrem Job,

wie etwa Ninna Leonoff aus Finnland,

die seit mehr als einem Jahrzehnt für

die Pferde im Stall Michaels-Beerbaum

zuständig ist: „Ich bin selbst als Teena-

ger und junge Frau bei kleineren Tur-

nieren geritten. Mein damaliger Freund

ging nach Deutschland zu Markus und

Meredith Beerbaum. So bin ich dort ge-

landet – und geblieben. In diesem Job

geht es einfach nur um die Pferde. Al-

les dreht sich um sie und du musst dein

ganzes Leben nach ihnen ausrichten. Es

ist weniger ein Job, als vielmehr ein Le-

bensstil. Auch wenn man bereits zwölf

Stunden gearbeitet hat, weiß man den-

noch, dass man auf seinen Freund auf-

passen und dass man für ihn da sein

muss, wenn es nötig ist.“

Doch gerade diesen Stress geben

die meisten Pfleger mit durchschnitt-

lich 40 Jahren auf – wohl dem, der

dann bereits eine zusätzliche Ausbil-

dung (Pferdewirt/Studium) hat, die

bei Pflegern im Grunde unerlässlich

ist. Auch ein Unfall kann schließlich die

Karriere auf ungeahnte Art und Weise

beenden – wie es auch bei Berufsrei-

tern der Fall ist!

Die meisten Pferdepfleger bleiben

übrigens nur etwa zwei bis drei Jah-

re an einem Ort und ziehen dann wei-

ter. Gerade bei Pflegern, die für Spring-

und Dressurreiter arbeiten, ist es üb-

lich, auch mal auf einem anderen

>>>

Pferdewirtin, Pferdewirt - ein

Traumberuf?!

Informationstag für Berufsinteressenten

Das Hobby zum Beruf machen - davon träumen viele

pferdebegeisterte Mädchen und Jungen! Die Begeis-

terung für Pferde und Freude am Reiten alleine rei-

chen dazu allerdings bei Weitem

nicht aus.

Was genau die Pferdewirtinnen

und Pferdewirte erwartet, ist

Thema eines Informationstages,

den die Bundesvereinigung der

Berufsreiter im Deutschen Reit- und Fahrverband

(DRFV) in Zusammenarbeit mit der Bayerischen Lan-

desanstalt für Landwirtschaft (LfL), der Berufsschu-

len für Pferdewirte und dem Bayerischen Reit- und

Fahrverband e.V. durchführt.

Datum:

09.09.2016, ab 10 Uhr

Veranstaltungsort:

Olympia-Reitanlage

München-

Riem, Landshamer Straße, Telefon: 089 926967 250

Veranstalter: Bundesvereinigung der Berufsreiter

Infos unter:

www.lfl.bayern.de/berufsbildung/025201/

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