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Reiterkurier · September 2016

t i t e lthema

Titelthema

Das Hobby zum Beruf

zu machen, würde sich wohl so man-

cher Reiter wünschen. Dennoch trauen

es sich die wenigsten zu, in den Bereich

zu gehen. Dabei gibt es durchaus inte-

ressante Jobs und Möglichkeiten der

Weiterbildung im Bereich „Reitsport“.

Reiten, Pferde, Möglichkeiten:

Zwischen

Weiterbild

und

neuem

Job

E

inen kleinen Einblick

möchte dieser Artikel

geben – und obendrein

Mut machen, seinen

Wünschen und Träumen

durchaus einmal zu folgen.

Ein Job mit Pferden

Umherauszufinden, was einen jun-

gen Menschen bewegt, der sich nichts

Erfüllenderes vorstellen kann, als ei-

nen Job mit Pferden anzunehmen,

habe ich Liza van Tiggelen getroffen.

Die 25-Jährige lebt in den Niederlan-

den unweit der deutsch-holländischen

Grenze. Erst mit 14 Jahren fand sie

den Weg aufs Pferd, auch wenn sie die

Tiere schon lange Zeit faszinierten.

Bald darauf hatte sie sich in den Kopf

gesetzt, unbedingt später auch beruf-

lich mit Pferden zu machen. „Schon

während der Schulzeit begann ich im

Stall von Weltmeister Jos Lansink zu

arbeiten. Fast jede große Ferien war

ich dort – angeregt durch eine Bekann-

te, die im Stall tätig war. Im Jahr 2010

habe ich dann meinen ganzen Mut zu-

sammen genommen und Laura Kraut,

die US-amerikanische Springreiterin,

nach einem Praktikumsplatz gefragt.

Für drei Wochen konnte ich sie damals

zum Winter Circuit in Florida beglei-

ten. NachmeinemAbitur 2012 arbeite-

te ich zunächst ein halbes Jahr für die

Amerikanerin Lauren Hough – dann

begann ich mein Studium Pferdesport

am NBH Deurne, welches ich auf HBO

Niveau (vergleichbar mit dem Bache-

lor) beendet habe.“

Der momentane Renner: Studiengänge

rund ums Pferd

Nicht nur in den Niederlanden,

auch in Deutschland sind Studiengän-

ge rund ums Pferd längst schon keine

Seltenheit mehr. Allerdings entschei-

den sich nach wie vor viele Studenten,

zumindest einen Teil des Studiums im

Ausland zu verbringen. „Es gibt vor

allem in Großbritannien sehr gute Col-

leges, die sich auf das Reiten speziali-

siert haben – die sogenannten Eque-

strian Academies“, weiß Liza van Ti-

ggelen. „Auch in den USA findet man

das Savannah College of Art & Design

oder das Cazenovia College NY.“ Aller-

dings sind die Aufnahmebedingungen

für ausländische Studenten teilweise

recht hart, für ein Ausland-Stipendi-

ummuss man außerdem sehr gute No-

ten oder besonderes Engagement in ei-

ner sozialen Richtung vorweisen – und

man muss sich natürlich bewusst ma-

chen, dass man ein Studium in einer

anderen Sprache und weit entfernt von

zuhause absolvieren wird.

In Europa zählte Deurne in den

Niederlanden zu den bekanntestenRei-

takademien. Leider schloss die Akade-

mie im Juli 2016. Auch in Strömsholm

oder Flyinge in Schweden gibt es Aus-

bildungsstätten, die Studiengänge an-

bieten. Die Akademie in Flyinge ist di-

rekt an das berühmte schwedische Na-

tionalgestüt angeschlossen und bietet

dadurch vor allem in Sachen Zucht ei-

ne hochklassige Ausbildung mit Praxi-

seinheiten im Gestüt an. Des Weiteren

kann man auch im deutschsprachigen

Wien einen Bachelorstudiengang Pfer-

dewissenschaften absolvieren. In der

Schweiz kann man Pferdewissen-

schaften in Bern studieren. Meist kön-

nen die Studenten auch eigene Pferde

mit an ihren Studienort bringen.

Egal bei welchem Studiengang –

immer werden imPferdesport Praktika

groß geschrieben. Liza berichtet: „Ich

habe mittlerweile meinen Abschluss in

der Tasche. Internationalität ist wich-

tig imPferdesport, umErfahrungen zu

sammeln. Darum verbrachte ich wäh-

rend der Studienzeit einmal mehr viel