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Reiter-Kurier · August 2017

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NACHR I CHT EN

bei unseren Pferden. Es war schon et-

was ungewöhnlich, die Zähne am Gar-

tenschlauch zu putzen und einen län-

geren Weg zum Dixi-Klo einschlagen

zu müssen. Es war aber unbeschreib-

lich schön so naturnah zu übernach-

ten und zu wissen, dass unsere gelieb-

ten Pferde direkt neben uns standen.

Allerdings war es dann doch etwas gru-

selig, als die Pferde nachts direkt neben

unseremHänger gegrast haben und da-

bei die merkwürdigsten Geräusche ge-

macht haben.

Am nächsten Morgen musste es

dann schnell gehen. Erst gingen wir

Pferde füttern, Paddocks abmisten und

danach gemeinsamen frühstücken. Di-

rekt danach musste ich mich und mein

Pferd schon vorbereiten. Die erste Tölt-

prüfung stand auf dem Programm.

Skelmir und ich zeigten uns nicht

von unserer besten Seite. Statt eines

lockeren und taktklaren Tölts kam im-

mer mal wieder eine Galopprolle und

ab und zu galoppierten wir auch gleich

ein paar Meter und das auch noch teil-

weise im Außengalopp. Trotzdem war

ich stolz auf ihn und es war schön, da-

bei gewesen zu sein. Am Nachmittag

war dann unsere Viergangprüfung.

Hier lief alles ganz gut und ich schaffte

es sogar ins B-Finale am Abend.

Zuerst kamder Tölt. Ich war zufrie-

den. Sein Trab danach war wie immer

super und wir bekamen ganz gute No-

ten. Dann kam die Überraschung – der

Schritt. Hier bekam ich die höchsten

Noten, die ich bisher in meiner kurzen

Turnierkarriere erhalten hatte. Es fehl-

te nur noch der Galopp – die Gangart,

die er besonders gut kann. Plötzlich

schien es sogar möglich, das B-Finale

zu gewinnen. Das hatte nur einen Ha-

ken – wir wollten ja bereits am Abend

abreisen, so dass ich ja gar nicht am

A-Finale teilnehmen könnte…

Tja, dann kam es ganz anders. Wir

galoppierten an und mit Schrecken

stellte ich fest, dass wir im Außenga-

lopp waren. Es folgten immer wie-

der Galoppwechsel und ich verlor den

Überblick. Schließlich parierte ich noch

einmal durch und galoppierte neu an.

All das kostete natürlich Punkte. So

bekam ich dann für den Galopp die

niedrigsten Noten, die ich bisher be-

kommen habe. In Summe reichte alles

noch für einen 8. Platz und ich konn-

te die Ehrenrunde amEnde voller Stolz

auf mein Pferd genießen. Viele aus un-

seremTeamwaren sehr erfolgreich und

haben gute Plätze belegt. Eine hat so-

gar einen ersten Platz geschafft.

Aber viel mehr als Platzierungen

aussagen, hatte jeder seine eigenen Er-

folgserlebnisse mit seinem Pferd geha-

bt. Neue Situationen meistern, neue

Erfahrungen sammeln, enger zusam-

menwachsen und Vertrauen aufbauen

– das alles ist das, was wirklich zählt.

Baldmussten wir wieder einpacken

und die meisten von uns fuhren wie-

der nach Hause. Eine Jugendwoche auf

dem Islandpferdehof Auensee mit Reit-

stunden, Theorie, Events und schönen

gemeinsamen Stunden inkl. Übernach-

tung warteten auf mich.

Das schönste an dem Turnier war

die Gemeinschaft mit dem tollen Au-

ensee Team und dass jeder für jeden

da war. Wir haben uns gegenseitig die

Daumen gedrückt und uns für die tol-

len Erfolge der anderen gefreut. Das ist

etwas ganz besonderes!

Text/Fotos:

Antonia Tramp