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Reiter-Kurier · August 2017
NACHR I CHT EN
Turnierspaß auf Isländisch
V
or dem Turnier gab es viel zu
tun. Es wurden Einkauflisten
für das gemeinsame Essen er-
stellt. Es wurde geplant, welche Pferde
zusammen auf welchenHängern trans-
portiert werden, welche Autos diese
mit welchen Fahrern und Mitfahrern
ziehen können und welche Pferde zu-
sammen in den Paddocks stehen wer-
den. Auch die Übernachtungsplätze in
den Hängern und Autos oder Zelten
wurden besprochen. Es hatten sich tat-
sächlich ca. 20 Reiter und Pferde ange-
meldet.
Dann war es soweit. Der große Tag
war da! Ich war sogar von der Schu-
le befreit worden und wir sind gleich
morgens zum Stall gefahren. Aber
leider begann der Tag mit ein paar Pan-
nen. Das Pferd meiner Freundin Finia
hatte ein Eisen verloren. Das allein wä-
re ja nicht so schlimm, aber leider war
unser Schmied gerade zu weit weg auf
einem anderen Hof. Und da wir den
besten Schmied der Welt haben, sollte
kein Anderer Hand anlegen. Somit fiel
das Pferd aus. Aber Steffi Zapf, eine
der Leiterinnen des Pferdehofs Auen-
see, wusste Rat: Sie hat spontan ange-
boten, dass Finia ihre Stute Olga reiten
könnte. Jetzt gab es schnell noch eine
ungeplante Reitstunde zumAusprobie-
ren und dann begannen wir mit dem
Einpacken und Verladen.
Die erste Gruppe mit den ersten
Pferden verließ den Hof. Ich durf-
te in der zweiten Gruppe mit Birgitta
Rowell, die andere Leiterin des Pfer-
dehofes, mitfahren. Leider war mein
Pferd Skelmir nicht in unserem Hän-
ger. Ich hoffte, dass er die Fahr gut
übersteht und alle gut ankommen
würden. Als wir ankamen herrschte
einige Aufregung. Jetzt erst erfuhren
wir, dass ausgerechnet der 6er-Hänger
in der dritten Gruppe eine Panne hat-
te. Mitten in Rosenheim qualmte der
Reifen und sie schafften es noch gera-
de zum befreundeten Islandpferdehof
vonMarshaWettlaufer (Gut Heiming).
Sofort machte sich ein Fahrerteam
mit Hänger von Hohenlinden auf den
Weg, umdie gestrandeten Pferde abzu-
holen. Irgendwann waren dann tat-
sächlich alle da. Wir bauten die Pad-
docks auf, richteten das Versorgungs-
zelt ein und luden die Tische und Vor-
räte aus.
Die ersten aus unserem Team hat-
ten an dem Nachmittag schon die er-
sten Prüfungen (Dressur). Ein paar von
uns schauten zu und unterstützten die
Reiterteams und einige versorgten die
Pferde in den Paddocks.
Dann war der erste Tag auch schon
fast zu Ende. Zwischen zwei Hängern
spannten wir eine Plane und bauten
darunter unsere Tische auf und berei-
teten den Grill vor. Wir alle stürzten
uns ausgehungert auf das leckere Es-
sen.
Um den Pferden die neue Umge-
bung zu zeigen, sind wir schon einmal
geritten. Mein Pferd war ziemlich ge-
lassen, obwohl er noch nicht sehr viel
Turniererfahrung hat. Ich war so stolz
auf ihn. Einige von uns waren dagegen
schon temperamentvoller und waren
froh über diese Möglichkeit vorab zu
reiten. Beim gemütlichen Ratschen da-
nach fühlten wir uns super integriert
und waren sogar etwas überrascht, wie
sehr auch die älteren „Junioren“ uns
Jugendliche beachtet haben.
Die Nacht begann und Pauline, Fi-
nia und ich bezogen unseren Schlaf-
platz im Hänger direkt am Paddock
Das Bild zeigt das
Team IFR, Island-
pferde- und Frei-
zeitreiterverein Ro-
senheim, gesponsert
von der Firma K&K
Fenster- und Winter-
gärten Kroiher, beim
Turnier in Hohenlin-
den an Pfingsten.
Islandpferdeturniere sind für die Nachwuchsreiter ein großes Fest – wie dieser Erfahrungsbericht
des Islandpferde- und Freizeitreitvereins Rosenheim vom Turnier in Hohenlinden beweist.