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Reiter-Kurier · August 2017

Wie geht es weiter mit dem Landgestüt Dillenburg?

Das Landgestüt Dillenburg soll wegen mangeldem Tierwohl geschlossen werden – oder nicht?

D

ie hessische Umweltministe-

rin Priska Hinz traf unlängst

mit Dillenburgs Bürgermei-

ster Michael Lotz sowie den Fraktions-

spitzen der Dillenburger Stadtverord-

netenversammlung zusammen. Ergeb-

nis ist, dass sich die Ministerin auf wei-

tere Gespräche über die Zukunft des

Gestüts einlässt sowie in den kommen-

den Wochen verschiedene Gutachten

als fachliche Grundlage erstellt werden.

Bürgermeister Michael Lotz: „Mein

Ziel war es, wieder zu der Frage zurück-

zukehren, ob der ursprüngliche Grund

für die Schließung wirklich das Tier-

wohl ist. Wir haben vereinbart, dass die

hessische Tierschutzbeauftragte uns

erst einmal die Grundlage für die Ent-

scheidung über die Schließung mitteilt

und zeigt, weshalb ihrer Meinung nach

keine artgerechte Haltung im Landge-

stüt möglich ist und das Tierwohl nicht

gewährleistet werden kann.“

Sobald die Dokumentation der

Tierschutzbeauftragten vorliegt, sollen

zwei weitere Gutachten zur Überprü-

fung erstellt werden. In diesen Tagen

machen sich Eckhard Hilker, Architekt

und Sachverständiger der Landwirt-

schaftskammer sowie Dr. Christiane

Müller, Agrarwissenschaftlerin, Tier-

schutzbeauftrage und Präsidiumsmit-

glied der Deutschen Reiterlichen Ver-

einigung (FN) sowie öffentlich bestell-

te und vereidigte Sachverständige für

Pferdehaltung, -zucht und -sport, ein

genaues Bild von den Bedingungen im

Landgestüt. Sie werden zwei unabhän-

gige Gutachten erstellen und genau do-

kumentieren, wo es Verbesserungsbe-

darf gibt und wie mehr Auslauffläche

für die Pferde geschaffen werden kann.

„Für alle Pferdehaltungen ist es erstre-

benswert, den Tieren so viel freie Be-

wegung wie möglich zu bieten. Dass di-

es im Landgestüt noch ausbaufähig ist,

ist allen bewusst. Und genau hier wol-

len wir ansetzen. Die Möglichkeiten

zur Verbesserung sind da, sie müssen

aber auch aufgezeigt und umgesetzt

werden“, sagte Dr. Christiane Müller.

Bürgermeister Lotz erklärte: „Wir

wollen über die Gutachten eine fach-

liche Diskussion über die Zukunft des

Landgestüts führen und alle Möglich-

keiten für den Erhalt ausloten. Zwar

hat die Ministerin ihre Entscheidung

über die Schließung noch nicht zurück-

genommen. Jedoch will sie sich zumin-

dest bis Oktober auf eine Diskussion

einlassen und unsere Argumente anhö-

ren. Das macht uns Hoffnung auf einen

positivenAusgang und eine Zurücknah-

me ihrer Entscheidung. ImOktober soll

es ernst werden mit der Schließung. Bis

dahin wollen wir sie mit sachlichen Ar-

gumenten überzeugen.“

Text:

FN-Press

NACHR I CHT EN