

Reiterkurier · September 2016
15
sprechende Ausscheidung ausge-
glichen.
Die Notwendigkeit einer Zu-
fütterung dieserMengenelemente
ist bei stark gearbeiteten und ent-
sprechend schwitzenden Pferden
notwendig, vor allem in den Som-
mermonaten. Die Grundfutter-
mittel decken bei normalen Tem-
peraturen den Bedarf eines Frei-
zeitpferdes. Ganzjährig, jedoch
vor allem im Sommer, sorgt in
diesem Fall ein Salzleckstein für
die ausreichende Versorgung mit
Natrium und Chlor. Bei jungen
Fohlen hat der Leckstein jedoch
nichts zu suchen, da die über-
mäßige Salzaufnahme zu Durch-
fall führt. Hochleistungspferde
haben jedoch hohe Verluste an
Elektrolyten zu verzeichnen, was
eine entsprechende Zufütterung
unverzichtbar macht. Etwa 30 g
Kochsalz sind in diesem Fall die
empfohlene Zufütterungsmenge.
Zink
Nicht nur für das Hufhorn
ist Zink im Pferdekörper wichtig.
Im Grunde beeinflusst es alle Zel-
len positiv. Der Zinkgehalt in er-
kranktem Hufhorn ist allerdings
sehr gering. So kannZink vor allem
in Kombination mit Biotin gut ge-
füttert werden und beeinflusst vor
allem zu weiches Hufhorn positiv.
Zink sollte jedoch nur periodisch
gegeben werden.
Silicium
Bei spröden und rissigen Hu-
fen, schlechtem Hornwachstum
und ausgebrochenen Hufwänden
sowieHautproblemen kann häufig
ein Siliciummangel Ursache sein.
Hornabnutzung und Hornbildung
sollten im Idealfall beim Pferd in
Gleichklang sein, nur sieht die Re-
alität meist anders aus. Das Horn-
wachstum ist gerade aufgrund we-
nig mineralstoffreicher moderner
Grassorten häufig zu gering und
kann mit einem siliciumreichen
Futterzusatz ausgeglichenwerden.
Fehlt diese Zufütterung kann es
neben geringem Wachstum auch
zu Schwächen undVeränderungen
im Bindegewebe kommen.
Müsli füttern
Für viele Pferdehalter ist ein
enormer Vorteil die Müsli-Fütte-
rung. Müsli bietet die optimale
Versorgung des jeweiligen Pferdes
(Sportpferd, Jungpferd, altes
Pferd, tragende Stute, Hengst,
Wallach…) in einer Mischung.
Dies jedoch kann auch zur
Folge haben, dass man sich zu we-
nig mit dem richtigen Futter fürs
Pferd auseinandersetzt. Müsli-
fütterung ist keineswegs falsch,
jedoch sollte man, zeigt das Pferd
gesundheitliche Auffälligkeiten
wie Verdauungsprobleme, hinter-
fragen, ob das Futtermittel opti-
mal ist. Möglicherweise benötigt
das Pferd bei weitem nicht so viel
Energie wie im Müsli vorhanden
oder es herrscht Mangel anMine-
ralstoffen, welche nicht im Müsli
enthalten sind.
Fazit
Ausreichend qualitativ hoch-
wertiges Raufutter ist die hal-
be Miete. Jedoch sollte jeder auf
die speziellen Bedürfnisse seines
Pferdes achten und diese gegebe-
nenfalls mit dem Tierarzt bespre-
chen und abklären. Denn der Aus-
gleich von Defiziten durch Zufüt-
terung ist keineswegs gegen die
Natur oder schädlich – ein Zuviel
des Guten kann es aber durchaus
sein. Tabellen als Anhaltspunkt
können weiterhelfen. Eine gute
Unterstützung bietet die Website
www.ifp-lengwenat.com.
txt/fotos:
a. koch/fotolia
report