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Reiterkurier · August 2016

nachr i cht en

Philipp Weishaupt und der CHIO Aachen

Freundin kennengelernt, verlobt, Rolex Grand Prix gewonnen

W

as für eine Geschichte. Fünf

Jahre ist es her, dass Philipp

Weishaupt beim CHIO Aa-

chen seine Freundin Bliss Heers – wie

er ist die US-Amerikanerin Springreite-

rin – kennengelernt hat. Gestern Abend

haben sich die beiden verlobt, und heu-

te gewinnt er den Rolex Grand Prix, den

Großen Preis von Aachen.

Der Bereiter aus dem Stall Beer-

baum und der erst neunjährige Hol-

steiner Hengst LB Convall sicherten

sich den Großen Preis von Aachen,

den Rolex Grand Prix beim Weltfest

des Pferdesports. Und das nach einem

Springen, das Parcoursbauer Frank Ro-

thenberger als „das kurioseste seiner

Laufbahn“ bezeichnete. Bundesver-

teidigungsministerin Ursula von der

Leyen, bekanntermaßen ein Riesen-

pferdefan und Stammgast beim CHIO

Aachen („Das ist immer etwas beson-

deres!“), fasste die Stimmung in der

Soers so zusammen: „Ich war faszi-

niert, dass 40.000 Menschen so leise

Dem Sieger gratu-

lieren Peter Streit,

Geschäftsführer Rolex

Deutschland, und

ALRV-Präsident Carl

Meulenbergh (rechts)

CHIO Aachen 2016

E

in überaus positives Fazit des

CHIO Aachen 2016 zogen

Frank Kemperman, der Vor-

standsvorsitzende des Aachen-Lau-

rensberger Rennvereins e.V. (ALRV)

und Michael Mronz, Geschäftsfüh-

rer der Aachener Reitturnier GmbH

(ART). 348.200 Zuschauer werden

letztlich an den zehn Tagen auf das

traditionsreiche Turniergelände in

der Aachener Soers gekommen sein,

„sie haben hier ein großes Fest gefei-

ert“, so Kemperman. Sportlicher Hö-

hepunkt bislang: Der emotionale Sieg

der deutschen Springreiter-Equipe

im Mercedes-Benz Nationenpreis am

Donnerstagabend. „Volles Haus, Welt-

klassesport, unvergessliche Stimmung

– mehr geht nicht“, so Kemperman.

In diesem Jahr erlebten die Zu-

schauer nicht nur Weltklassesport,

sondern auch ein hochklassiges Rah-

menprogramm. So wurde der Eröff-

nungsfeier allerbester Show-Charakter

attestiert, 90 Minuten turbulente und

spektakuläre Unterhaltung, live über-

tragen im WDR Fernsehen. Live im

Stadion verfolgten knapp 40.000 Zu-

schauer den CHIO-Auftakt – darunter

das schwedische Königspaar, Ihre Ma-

jestäten Königin Silvia und König Carl

XVI Gustaf von Schweden.

Überhaupt besuchten viele pro-

minente Gäste die Sportgroßveran-

staltung. FC Bayern-Boss Karl-Heinz

Rummenigge („Im Fußball gibt es

Wembley, im Pferdesport gibt es

Aachen“) kam ebenso in die Aa-

chener Soers wie Bundesvertei-

digungsministerin Ursula von

der Leyen oder TV-Stars wie Si-

mon Helberg („Howard Wolowitz“

aus der erfolgreichen US-Sitcom

„The Big Bang Theory“). Die Stif-

tung Deutsche Sporthilfe nutzte

die Plattform CHIO Aachen, um mit

der Goldenen Sportpyramide den

wohl renommiertesten Preis im deut-

schen Sport zu verleihen. Ausgezeich-

net wurde Bernhard Langer, Deutsch-

lands Jahrhundert-Golfer. „Aachen hat

sich als `place to be´ etabliert“, sagt Mi-

chael Mronz.

Und auch in anderen Bereichen

möchte man der bald 120-jährigen Tra-

dition weitere erfolgreiche Kapitel hin-

zufügen. „Dazu haben wir unsere On-

line-Aktivitäten insbesondere im Be-

reich der sozialen Medien massiv aus-

gebaut“, so Mronz. Ganz neu war beim

CHIO Aachen 2016 das Konzept, mit

Bloggern zusammenzuarbeiten, um so

den Fans des CHIO Aachen „einen an-

deren und neuen Blickwinkel auf die

Veranstaltung zu ermöglichen.“ So rü-

cken auch Lifestyle- und Society-The-

men deutlich stärker in den Fokus.

Diese Idee wird zukünftig noch

weiter ausgebaut werden. Wie auch

weitere innovative Konzepte, die die

CHIO Aachen-Organisatoren gemein-

sam mit ihrem offiziellen Technolo-

giepartner SAP entwickeln. So wurde

2016 erstmals eine sehr erfolgreiche

Tracking-App vorgestellt, mittels derer

die Sportler beim DHL-Preis, dem Ge-

länderitt in der Vielseitigkeit, virtuell

verfolgt werden konnten. Und auch im

Bereich Springreiten darf man auf die

neuesten Ideen aus Aachen gespannt

sein.

Mit dem traditionellen „Abschied

der Nationen“ geht der CHIO Aachen

heute zu Ende. Zuvor werden noch die

Sieger in den beiden berühmtesten

Großen Preisen der Welt, dem Rolex

Grand Prix der Springreiter und dem

Deutsche Bank Preis der Dressurrei-

ter gesucht.

www.chioaachen.de

text:

chio aachen

sein können, wenn es spannend wird!“

Weishaupt und LB Convall waren

das allererste Paar dieses Springens. Sie

kamen ohne Hindernis-, aber eben mit

diesen zwei Zeitfehlern ins Ziel. Was

Weishaupt von der Zeltstadt und an-

schließend der Tribüne aus bei seinen

Konkurrenten sah, waren vor allem

Fehler. Dass der Parcours es in sich hat-

te, hatte im Vorfeld schon Weishaupts

Arbeitskollege imStall Beerbaum, Hen-

rik von Eckermann, prophezeit. Insbe-

sondere die knapp bemessene Zeit er-

achtete von Eckermann als Problem.

Wie Recht er behalten sollte! Wer kei-

nen Springfehler hatte, der scheiterte

an der Zeit.

text/foto:

chio aachen/m. strauch