Reiter-Kurier August 2019

Alexandra Koch ist unsere Turniersportexpertin und Nachwuchsreiter-Entdeckerin redaktion@reiterkurier.de Meine Eltern hatten mir ein Großpferd gekauft, das wir dann ausbildeten. Er war zu dem Zeitpunkt, als die Ponyjahre zu Ende gingen, erst acht Jahre alt. Wir versuchten aber, ihn in der Junio- ren-Tour zu präsentieren. Nebenbei ritt ich bei uns im Stall neben der Schule noch andere Großpferde. Allerdings versuchte ich doch, mich hauptsächlich auf die Schule zu konzentrieren und die Pferde praktisch eher nebenbei zu reiten. Ich ritt dann ländlich M- und S-Dressuren. Und dann passierte das, was mich nach Aubenhausen brachte... Wie genau ging das vor sich? Ich wurde damals von Prinzenhaus gesponsort. Und Prinzenhaus hatte Jessica zu diesem Zeitpunkt ganz viele Socken geschenkt, für die sich Jessica bedanken wollte. Das tat sie dann auch über Instagram und als sie den Hashtag Prinzenhaus eingegeben hatte, hat sie ihn angeklickt und ist dort auf Bilder von mir gestoßen. So kam sie auf meine Instagram-Seite und hat YouTube-Vi- deos von mir gesehen. Daraufhin schrieb sie mir eine E-Mail, ob ich nicht einmal zum Probereiten in Aubenhau- sen vorbeikommen wollen würde. Und diese Chance habe ich sofort genutzt. Es hat wirklich direkt gepasst. Und keine drei Wochen später bin ich mit Sack und Pack nach Aubenhausen gezogen. Ir- gendwie war das alles wirklich Schicksal. Ich meine, Jessica hat mir zwei Wochen vor dem Abi geschrieben... Wie schaut bei dir ein Tag in Aubenhausen aus? Morgens gehe ich natürlich gleich in den Stall. Ich habe mittlerweile in Aubenhausen meinen eigenen Stalltrakt und zwei ganz tolle Pfleger, die sich mit unheimlich viel Liebe und Leidenschaft ummeine Pferde kümmern. In der Früh bin ich dabei, die Pferde zu füttern und auf die Weide zu bringen. Um 8 Uhr sitze ich dann auf meinem ersten Pferd und nehme mir dann für jedes einzelne auch viel Zeit. Wahnsinnig gern gehe ich in unseren Reitpark, einen selbst an- gelegten Wald mit einer Schwemme und allem, was man sich zum Ausreiten nur wünschen kann. Dort gehe ich eigent- lich immer vor dem Training mit den Pferden hin. Wenn es die Zeit erlaubt, mache ich das auch noch nach dem Training. Mittags haben unsere Pferde Pause. Das ist eine Zeit, in der absolute Ruhe im Stall herrscht und in der sie alle schlafen und komplett entspannen können. Am Nachmittag reite ich meist noch ein bis zwei Pferde. Danach mache ich noch Bodenarbeit und bin schließ- lich gemeinsammit Benjamin noch im Verkauf tätig und unterstütze ihn. Ich reite täglich insgesamt so sieben bis acht Pferde. Ich finde, dass das eine gute Anzahl ist. Man ist wirklich mit ihnen beschäftigt, aber hat am Ende noch Energie, sich auch dem letzten Pferd voll und ganz zu widmen. Du hast auch jeden Tag immer Lust auf das Training mit den Pferden? Oder gibt?s auch mal Tage, wo es schwer fällt? Es gibt natürlich solche und solche Tage. Ich finde aber, dass es dazu gehört, dazu zu stehen, dass man auch mal einen schlechten Tag haben darf. Wenn das bei mir der Fall ist, gehe ich mit meinen Pferden gerne nur ins Gelände und wir lassen dort die Seele baumeln. Das darf auch mal sein. Was würdest du anderen jungen ambitionierten Reitern raten? Auf jeden Fall mutig sein. Auf sein Bauchgefühl hören, denn das hat meist recht. Man darf sich nicht immer nur denken, dass man noch nicht gut genug wäre. Reiten, reiten, reiten, reiten und auch mal was wagen. Außerdem sollte man immer imMoment, bei sich und bei seinem Pferd sein. Und auch wenn man mal keinen Erfolg bei einem Turnier hat, kann dieses ein großer Erfolg und sehr wertvoll sein. Denn man kann daraus unendlich viel gelernt haben und etwas Wichtiges mitnehmen. Instagram: @raphaelnetz #netzstrong #teamaubi 7 August 2019 |

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