Reiter-Kurier Juli 2019

Gesundes Pferd K älte macht Pferden kaum etwas aus. Sobald der Wetterbericht aber Hitzemeldet, müssen bei uns Pfer- debesitzern die Alarmglocken schrillen: Pferde sind viel empfindlicher gegenüber Hitze als wir Zweibeiner. Hitzschlag, Dehy- dration oder Sonnenstich sind Leiden, die wir unseren Pferden unbedingt ersparen müssen! Stehen Pferde bei über 25 Grad längere Zeit in der prallen Sonne, kann ih- nen das massiv schaden. Hohe Luftfeuch- tigkeit und fehlende Luftzirkulation sind ebenso gefährlich: Das trifft oft bei schlecht belüfteten, niedrige oder überfüllten Ställe zu, in engen Transportern oder wenn Tur- nierzelte in der Sonne stehen. Erste Regel: ein Dach über dem Kopf und frische Luft. Weidegang bei über 25 Grad bitte nur dann, wenn es auf der Koppel auch schattige Plätze gibt. Dichte Laub- bäume erfüllen ihren Zweck sehr gut, Unterstände mit mehreren Öffnungen sind ideal ? weil dann die Luft zirkulieren kann. Weidehütten gibt es sogar in fahr- baren Versionen, so dass sie ans Auto angehängt, auch auf eine andere Weide gezogen werden können. Geschlossene Stallungen sind bei Hitze ideal, weil sie sich nicht so schnell aufheizen. Ein paar Grad Temperaturunterschied, der den Pferden mehr Wohlbefinden verschafft. Vorsicht ist geboten bei ungedämmten Dächern ? vor allem, wenn es keine Luft- zirkulation gibt. Fenster gehören geöff- net, Zugluft aber vermieden. Trinkwasser muss ausreichend zur Ver- fügung stehen. Ein Pferd braucht je nach Größe bis zu 60 Liter pro Tag. Wer im Of- fenstall Bottiche bereitstellt, wird an hei- ßen Tagen merken, dass die Pferde sehr viel mehr trinken. Die Wasserstelle muss regelmäßig kontrolliert werden und darf ja nicht leer werden. Fehlendes Trinkwas- ser kann zu Koliken führen ? da habenwir Pferdehalter eine große Verantwortung. Bei Hitze reiten? Besser nicht. Vor al- lem nicht zwischen dem späten Vor- mittag und Nachmittag, wo die Sonne am höchsten steht und die Hitze am schlimmsten ist. Bei 30 Grad lässt schon eine Viertelstunde leichtes Training die Körpertemperatur eines Pferdes auf ein gefährliches Niveau ansteigen. Bei uns Reitern dauert das bis zu zehnmal so lang. Wir dürfen also keinesfalls von unserem Hitzeempfinden ausgehen! Mit einer Dusche verschaffen wir unse- ren Pferden eine wohltuende Abküh- lung. Schon mal ein Pferd nach einem flotten Ritt in der Sonne mit dem Was- serschlauch abgespritzt? Da genießen sie in der Regel sehr. Das Wasser darf nicht eiskalt sein, das tut der Muskulatur nicht gut. Beim Abduschen fängt man bei den Beinen hinten an und arbeitest sich langsam nach oben vor. Und am Schluss immer mit dem Schweißmesser abziehen oder das Pferd windgeschützt in der Sonne zum Trocknen parken. Text: Judith Schmidhuber Foto: Lena Meder www.lenameder-fotografie.de Vorsicht Hitzschlag! ERSTE HILFE BIS DER TIERARZT KOMMT: Das Pferd taumelt, lässt den Kopf hängen, schwitzt stark, verweigert Futter, der Körper fühlt sich heiß an. Trifft das zu? Dann sofort den Tierarzt rufen! ? ? Das Pferd in den Schatten führen. ? ? Abduschen mit nicht zu kaltem Wasser, beginnend bei den Beinen. Hals und Rumpf zehn mindestens zehn Minuten mit Wasser kühlen. ? ? Kühlgamaschen anlegen. ? ? Das Pferd in eine feuchte Decke hüllen. ? ? Als homöopathisches Kreislaufmittel kann dem Pferd Carbo vegetabilis verabreicht werden. ? ? Kein Wasser und Futter anbieten. Der Schluckreflex kann bei Hitzschlag gestört sein. Pferde überhitzen bis zu zehnmal schneller als Menschen. Damit die sommerli- che Hitze dem Pferd nicht schadet, müssen Training, Haltung und Transport mit Köpfchen angegangen werden. Headshaking? Augenerkrankung? Sonnenbrand? Allergie? innoHorse Lichtschutzmasken mit 59 % oder 77 % UV-Schutz (geprüft von unabhängigem Institut) innoHorse Nüsternschutz zum Reiten und für die Weide (Nose Cover mit UV-Schutz) Telefon 09374/979111 www.innohorse.de 32 | Juli 2019

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