Reiter-Kurier März 2019

A ufgrund aktueller Ausbrüche von In- fluenza bei Pferden in verschiedenen europäischen Ländern, unter anderem in Deutschland, hat der Weltreiterverband FEI noch einmal an Pferdehalter appel- liert, ihre Tiere regelmäßig gegen das Vi- rus impfen zu lassen. ?Die Impfung von Pferden gegen Influenza ist der Schlüssel zur Bekämpfung der Ausbreitung des Vi- rus?, sagte Göran Åkerström, leitender Veterinär der FEI. ?Es ist wichtig, dass alle Pferde geimpft werden, unabhängig davon, ob sie an Turnieren teilnehmen oder mit anderen Pferden in Kontakt kommen.? Informationen rund um das Thema Impfen bietet die Deutsche Rei- terliche Vereinigung (FN) auf ihren Inter- netseiten. Die Influenza ist eine Virus-Erkrankung des gesamten Atmungsapparates. Sie ist hoch ansteckend und gefährdet ganze Be- stände vor allem nicht oder nicht korrekt geimpfter Pferde. Die Symptome sind starker, trockener Husten, hohes Fieber, Nasenausfluss und geschwollene Lymph- knoten. Im Extremfall führt die Influenza zu chronischem Husten und bleibenden Schäden an den Atemwegen. Influenza- viren sind weltweit verbreitet. Alljährlich erkranken Pferde aufgrund einer Infekti- on mit diesen Viren. ?Wie auch in den ak- tuell auftretenden Fällen handelt es sich dabei zumeist um nicht geimpfte Pferde?, erläutert Dr. Henrike Lagershausen, Lei- terin der FN-Abteilung Veterinärmedizin und Tierschutz. ?Es ist daher unabding- bar, den gesamten Pferdebestand zu impfen. Nur durch eine korrekte Grund- immunisierung und regelmäßige Wie- derholungsimpfungen kann das Immun- system genügend Antikörper bilden, um einen Ausbruch der Infektion vorzubeu- gen oder abzuschwächen.? Fünf bis sechs Monate nach der Wiederholungsimpfung sinkt die Menge der Antikörper. Der Schutz kann danach noch ausreichend sein, um das Einzeltier vor Symptomen der Erkrankung zu schützen (klinischer Schutz). Ein virologischer Schutz ist in den meisten Fällen dann jedoch nicht mehr gegeben, das heißt im Falle einer Ansteckung wird das Pferd nicht merklich krank, scheidet aber Viren aus und ist An- steckungsquelle für weitere Pferde. Die Influenzaviren besitzen die Fähig- keit, ihre Eigenschaften von Zeit zu Zeit zu verändern. Daher sind wiederkehren- de Überprüfungen der an den aktuellen Ausbrüchen beteiligten Virenstämmen notwendig, um gegebenenfalls neue Impf- stämme in die Impfstoffe zu übernehmen. Für Pferde, die am Turniersport teilneh- men, schreibt die FN die Influenza-Imp- fung nach erfolgter Grundimmunisie- rung alle sechs Monate vor. Der Grund ist einfach: Die Impfung gegen Influenzavi- rusinfektionen ist nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft die einzige Maß- nahme, um speziell bei Pferden im Sport, die Infektion, das Auftreten der Erkran- kung und deren Ausbreitung zu verhin- dern. Geregelt ist die Impfvorschrift in der Leistungs-Prüfungs-Ordnung (LPO). Nähere Informationen finden sich in den Durchführungsbestimmungen. Pferde, die nicht im Turniersport eingesetzt wer- den und selten mit Pferden aus anderen Beständen zusammentreffen, sind einem geringeren Infektionsdruck ausgesetzt, sodass nach der korrekten Grundimmu- nisierung eine Impfauffrischung einmal jährlich ausreichen kann. » Weitere Informationen bietet der FN-Film zum Thema Impfen: www.youtube.com/watch?v=y3t06xehlD8 Text: FN Ausbrüche nehmenzu » https://www.deutsches -sport- pferd.de/detail/news/detail/News/ pferde-impfen-mit-video.html anscheinend vermehrt Fälle, daher fordert der Weltreiterverband zum Impfen auf. Appell des Weltreiterverbands FEI richtet sich an alle Pferdebesitzer | März 2019 32

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