Reiter-Kurier Februar 2019

SINNVOLLE HILFSMITTEL Kappzaum: Mit einem Kappzaum kann man fein auf den Pferdekopf einwirken. Mit einem Kappzaum werden stel- lende Impulse durch Führstrick oder Longe auf den Nasenrücken weitergegeben und geben so gezielt Einfluss auf die Längsbiegung des Pferdes. Ein Pferd, das sich im Ge- nick stellt und im Körper durchläs- sig ist, nimmt die innere Hüfte vor, dadurch kommt die Biegung zustan- de. Ein Kappzaum sieht sehr massiv aus, es gibt sie mit und ohne Eisen im Nasenriemen. Das Naseneisen ermöglicht eine klare Führung und funktioniert wie eine sanfte Zan- ge, die den Kopf steuert. Wichtig ist eine weiche Polsterung, die den Druck auf eine große Fläche ver- teilt. Das Nasenteil sollte ein bis drei Fingerbreit unter dem Jochbein- knochen liegen. Knotenhalfter: Es ermöglicht feinere und präzise- re Signale als ein Stallhalfter und kommt bei der Bodenarbeit oft zum Einsatz. Es sollte etwa zwei Finger- breit unter dem Jochbein sitzen. Der Knoten muss so geschlossen werden, dass die Seilenden nach hinten zeigen und nicht ins Pferde- auge geraten können. Mittlerweile gibt es auch eine sanftere Version des auf dem Markt, das wie ein Knotenhalfter aufgebaut ist, aller- dings keine Knoten und somit keine Druckpunkte enthält. Wie sagen Sie?s Ihrem Pferd? Pferde sind Weltmeister im Ent- schlüsseln von Körpersprache. Die visuellen Hilfen sind dement- sprechend wichtig. Insofern muss man seine (oft auch unbewussten) Signale genau kontrollieren. 1. Körperhaltung Aufrecht und gerade, die Schultern sind unten und zeigen parallel nach vorne. Der Körper sollte sich im rechten Winkel zum Pferd befinden. Eine leichte Grundspannung ist not- wendig, um selbst punktgenau an- treten und anhalten zu können. Die aufrechte Körperhaltung vermittelt dem Pferd Präsenz und Entschlos- senheit. Der Mensch signalisiert Kompetenz und Selbstsicherheit und achtet darauf, dass das Pferd re- spektvollen Abstand einhält. 2. Bewegung Ruhiger und gleichmäßiger Gang, aber nicht schleichen oder zögerlich gehen. Keine hektischen oder plötz- lichen Bewegungen, Oberkörper und Arme ruhig halten.Das Mittel- maß zwischen Lockerheit und ge- zielter, kontrollierter und ruhiger Bewegung strahlt Souveränität und Ruhe aus. Zu eilige oder zu zögerli- che Bewegungen würden das Pferd verunsichern. 3. Blickführung Beim Führen in Bewegungsrichtung schauen, nicht auf das Pferd. Wenn der Mensch während des Führens zum Pferd schaut, besteht die Ge- fahr, dass er seine gerade Körperhal- tung verliert und dem Pferd damit weniger Orientierung gibt. 4. Gestik Die Führhand ist entspannt, kei- ne konstante Einwirkung. Unkon­ trollierte und schnelle Bewegungen mit Armen und Händen vermeiden. Gerte und Seil gezielt einsetzen und immer für das Pferd vorhersehbar, damit es die Gestik mit seiner eige- nen Handlung in Verbindung brin- gen kann. Nur Impulse geben, keine kontinuierlichen Hilfen. Nur so viel wie nötig. Durch die kontrollierte Gestik sollen Klarheit, Gelassenheit, aber auch Konsequenz signalisiert werden. 13 Februar 2019 | » » www.bodenarbeit.net

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