Reiter-Kurier August 2018

26 Reiter-Kurier · August 2018 Böden i n der P f erdehaltung Viel Bewegung und gesunde Hufe Moderne Trampelpfade heißen "Trails" und bestehen aus unterschiedlichen Böden W er sich mit artgerechter Pferdehaltung auseinan- dersetzt, kommt an den sogenannten Trails nicht mehr vorbei: Um dem Lauftier Pferd möglichst viel Bewegung zu verschaffen, haben sich die von Pferdeforscher Jamie Jackson bekannt gemachten Rundläufe in Of- fenstallanlagen bewährt. Das System ist so genial wie einfach: Entlang der zur Verfügung stehenden Fläche führt ein Weg von Futter, zu Tränke und Unterstand. Ein Innenzaun trennt die Weidefläche vom Trail ab. In tro- ckenen Monaten reicht der Mutterbo- den für den Rundlauf völlig aus. Wer einen Ganzjahres-Trail anlegen möch- te, muss vorher in der Gemeinde oder dem Landratsamt abklären, was auf der Fläche rechtlich erlaubt ist. Zuerst muss man sich Gedanken über den Wasserabfluss machen, rät Offenstall-Expertin Dr. Tanja Roma- nazzi. Die Autorin des ?Matschbuch für Pferdehalter? sagt, sonst kön- ne keine Befestigung funktionieren. ?Liegt ein Platz am tiefsten Punkt, wird es immer einen Badewannenef- fekt geben. Auch ebenerdige Laufwe- ge werden nicht funktionieren. Dann gibt man unglaublich viel Geld für ein Dreischichtsystem aus, auf dem dann das Wasser steht.? Auf ih- rer Reitanlage hat sie mehrere Versuche an- gestellt, das Wasser abzuleiten, die sie auf www.offenstall- konzepte.de beschreibt: etwa durch kleine Gräben sowie geschicktes Plat- zieren von Pflanzbeeten und Hecken, die besonders viel Wasser aufnehmen. Was die Kosten anbelangt, können Pferdehalter aufatmen: Obwohl ein Trail zwischen drei und fünf Metern breit sein sollte, reicht es aus, den Lauf- weg in einer Breite von nur 50 Zenti- metern zu befestigen ? also in etwa so groß wie eine handelsübliche Paddock- matte. In der Natur marschieren Her- den in der Regel im Schritt hinterei- nander her ? ein Verhalten das Tanja Romanazzi auch in ihren Offenstallan- lagen beobachtet. ?Pferde laufen un- gern im Schlamm. Bei nassen Wetter nutzen sie die befestigten Pfade. Das hat den Vorteil, dass sie die restliche Fläche nicht so stark vermatschen.? Vom Trail hat auch der Pferdehalter et- was: Er bewegt sich dann ebenfalls tro- ckenen Fußes ? was das Abmisten er- heblich erleichtert. ?Wennman nur mit der Schubkarre ausmistet, reicht so ein Weg. Für einen Hoflader muss der Weg natürlich breiter sein.? Richtig angelegt, fördert ein Pad- dock-Trail die Hufgesundheit und da- mit einen leistungsfähigen Barhuf. ?Das Paddock Paradise ist das Huf- HarteWege machen denHuf widerstandsfähig.? Alle Ausgaben online lesen: www.reiterkurier.de

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