Reiter-Kurier August 2018

schlecht, weil der Boden dann zu hart ist. Spätestens bei über sechs Zenti- metern spricht man von zu weichem Boden, was wiederum ebenfalls dem Pferdebein schaden kann, da es zu tief einsinkt und höherem Verlet- zungsrisiko ausgesetzt ist. Material- zusätze und Bewässerung helfen, sol- che Probleme auszugleichen. Weil die Auswahl und Zusammen- setzung von Sanden schier unendlich ist, ist eine Beratung durch Experten unerlässlich. Zu grobkörnige Sande sind oft zu instabil und der Reitboden wir rollig und zu tief. Lehmhaltiger Sand speichert die Feuchtigkeit zwar gut, wird aber bei Trockenheit schnell Drei Tipps zur Pflege des Reitbodens 1. Abmisten Nach dem Reiten müssen die Pferdeäpfel vom Reitboden entfernt werden. Das trägt erheblich zum Erhalt und der Tauglichkeit des Reitbodens bei. Bakterien und Pilze hält man somit in Schach. Entscheidend ist das Abmisten auch beim Austausch der Tret- schicht: Unzureichend abgemisteter Sand kann kaum mehr weiterverwendet und muss im schlimmsten Fall sogar teuer entsorgt werden. 2. Begradigen Ein entscheidender Faktor für eine lockere Tretschicht ist das regelmäßige Abziehen des Reitplatzes. Stolperfallen, wie zum Bei- spiel durch Bremsmanöver entstandene Lö- cher, werden gleichzeitig beseitigt. Je nach Bauweise und Tretschicht, gibt der Reitplatz- bauer dazu genaue Anweisungen, wie und wie oft der Boden bearbeitet werden muss. Die Zinken des Reitplatzplaners dürfen nicht zu tief einsinken, um den Unterboden oder die Trennschicht nicht zu beschädigen. Wichtig ist auch, nicht zu schnell oder zu langsam zu fahren. Von Vorteil sind Pflege- geräte, die auch Punkt drei abdecken. 3. Wässern Der Reitboden ist nur dann trittfest, wenn er ausreichend feucht ist. Trockene Böden führen zu einer erhöhten Staubbelastung für Pferd und Reiter. Je nach Witterung und Ver- dunstung muss der Boden gewässert wer- den. Eine Faustregel lautet zwei bis drei Liter pro Quadratmeter bei einer Tretschichtdicke von acht bis zehn Zentimetern. Automatische Bewässerungsanlagen lassen sich so pro- grammieren, dass sich dieser Arbeitsschritt von selbst erledigt. hart und staubig. Reiner Quarzsand ist oft zu tief und die scharfen Kan- ten erhöhen den Hufabrieb. Kanten- gerundeter Sand punktet mit hoher Trittfestigkeit und ist gleichzeitig elastisch, es gibt ihn aber nicht über- all zu kaufen ? was zu hohen Trans- portkosten führt. Mit Zusätzen lässt sich die Tretschicht stabilisieren ? aber auch dann muss das Mischver- hältnis stimmen. In jedem Fall macht es Sinn, sich ausführlich zu informie- ren, Böden gegebenfalls zur Probe zu reiten und erst nach Absprache mit dem Reitplatzbauer eine Entschei- dung zu treffen ? an der man dann lange Freude hat. Reiter-Kurier · August 2018 25

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