Reiter-Kurier Dezember 2019

9 Dezember 2019 | Wie sieht Clooneys Alltag zuhause aus? Clooney geht amMorgen immer für 20 bis 30 Minuten an die Führmaschine. Danach darf er immer erstmal ein bis zwei Stunden auf die Weide zumGrasen. Vormittags wird er geritten und danach vergnügt er sich jeweils nochmals zwei Stunden auf den Paddocks. Somit hat er jeden Tag und zu jeder Jahreszeit genü- gen Auslauf und Beschäftigung. Dies gilt aber nicht nur für Clooney, sondern für alle Pferde die bei uns stehen. Wir gön- nen ihnen allen immer so viel Bewegung wie möglich und bemerken auch, dass sie dadurch sehr ausgeglichen sind. Sie stammen aus einer Reiterfamilie. Erinnern Sie sich noch ans ersteMal auf einemPferd? Nicht wirklich. Aber laut den Erzäh- lungen meiner Eltern saß ich schon als Baby auf dem Pferd, mehr oder weniger sattelfest, wie sie mir immer wieder be- richten ( lacht ). War bei Ihnen immer derWunsch vor- handen, auch Springreiter zuwerden? Ja, dieser Wunsch kam schon in jungen Jahren bei mir auf und ich habe immer hart auf dieses Ziel hingearbeitet und freue mich, dass es heute Wirklichkeit ist. Natürlich hatte da meine Familienge- schichte einen großen Einfluss auf mich. Wenn man auf einemHof von großarti- gen Springpferden umgeben aufwächst, hat man natürlich besondere Möglichkei- ten. Aber der Weg in den großen Sport ist dennoch eine Herausforderung. Gibt es ein Pferd eines anderen Reiters, welches Sie gern einmal reitenwürden oder geritten hätten? Ich war immer ein riesiger Fan von Baloubet du Rouet von Rodrigo Pessoa. Er war extrem vorsichtig und schnell. Ein Pferd, welches kaum zu schlagen war in einem Stechen. Auch Shutterfly von Meredith Michaels-Beerbaum ist für mich ein ganz spezielles Pferd. Sie haben beide ihre Zeit geprägt und wurden zu Legenden unseres Sports. Wie sieht ein typischer Tag in Ihrem Leben aus? Um 7 Uhr früh ab auf den Hof und dann heißt es reiten, reiten, reiten. Das geht jeweils bis in den frühen Nachmit- tag hinein. Wenn ich danach doch noch etwas Zeit habe, mache ich Fitnessübun- gen und den Abend verbringe ich mit meiner Partnerin Paris Sellon bei einem feinen Nachtessen. Sie ist auch Springrei- terin, was es sicherlich einfacher macht, diesen Lebensstil zu verfolgen. Wir sind jedenfalls mit dieser Art zu leben sehr glücklich! Ihre Partnerin Paris Sellon ist US-Amerikanerin. Lebt sie bei Ihnen in der Schweiz? Wir leben zusammen in der Schweiz. Da wir beide viel an Turnieren unter- wegs sind und nicht immer auf den- selben, gibt es Zeiten, in denen wir uns nicht sehr oft sehen. Aber wenn wir uns sehen, genießen wir die gemeinsa- me Zeit dafür umso mehr. Welches Ziel möchten Sie erreichen? Ich möchte natürlich auf diesem Niveau bleiben, weiterhin Medaillen auf Championaten sammeln und das größte Ziel ist eine Medaille bei den Olympischen Spielen. Am liebsten wäre mir natürlich die Goldene. Das ist schon ein ganz großer Traum von mir. Aber so etwas kann man nicht erzwin- gen und es gibt ganz andere Dinge, die mehr zählen im Leben. Aber Ziele sind wichtig und meins ist eben diese olympische Medaille. Alexandra Koch ist erfolgreichen Reitern immer auf den Fersen. Vor Jahren hat sie den damals 20 Jahre alten Martin zwischen Abreiteplatz und Stallzelt beim Provinz- turnier interviewt, jetzt ist er Europameister. redaktion@reiterkurier.de

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