Reiter-Kurier November 2019

29 November 2019 | Ist keinBaum eineAlternative? P ferde mit Rücken- und Muskelproblemen können durch Bareback-Pads Erholung der belasteten Partien finden. Außerdem bieten sie wenig Belastung und eine große Schulterfreiheit. Ein Bareback-Reitpad ist eine Art Sattelkissen, welches den Sinn hat, dem Reiter mehr Halt als auf dem bloßen Pferderücken zu geben. Allerdings beherbergen sie dasselbe Pro- blemwie das Reiten auf dem blanken Pferderücken, nämlich dass das Gewicht des Reiters nicht gleichmäßig verteilt wird. Dies kann langfristig ebenso belasten wie ein falsch angepasster Sat- tel. Reitpads sollten außerdem nie mit Steigbügeln benutzt wer- den, da diese Aufhängung auf den Rücken übermäßigen Druck ausübt. Demnach sind Reitpads im Grunde etwas für kurze Ritte und keine echte Alternative zum Ledersattel. Sinnvoll nutzbar sind sie allerdings bei Reitschülern, die ein Gefühl dafür bekom- men sollen, wie das Pferd sich bewegt, was ja im Sattel selbst eher wenig spürbar ist. Deshalb lässt sich mit dem Pad sinnvoll an Sitz und Gleichgewicht arbeiten. Durchaus empfehlenswert für Freizeitreiter ist der Filzsattel. Durch die Nutzung von Filzsätteln kann der Reiter die Bewe- gungen des Pferdes sehr gut wahrnehmen. Kein Wunder, sitzt er doch auf einer dicken Filzdecke mit innenliegendem Schaum- polster. Vorteil gegenüber Bareback-Pads ist, dass diese an den Pferderücken anatomisch angepasst ist und Wirbelsäulenfreiheit bietet. In Druckmessungen wurde sogar bewiesen, dass die Wir- belsäule entlastet wird, sich das Reitergewicht gut verteilt und der Sattel dazu beiträgt, dass der Reiter ausbalanciert auf dem Pferderücken sitzt. Text: Alexandra Koch ?Ich setze auf Strippengurte? Die Doppel-Olympia- siegerin, Welt- und Europameisterin ist im Sattel zuhause. Ingrid Klimke rät Reitern dazu, nicht immer auf das mo- dernste Produkt zu setzen und dafür Alt- hergebracht-Gutes außer Acht lassen. ?Ich kann mich bei- spielsweise überhaupt nicht mit Sätteln an- freunden, welche den Reiter in eine bestimm- te Haltung zwingen, wie es bei zahlreichen Dressursätteln mit den dicken Pauschen der Fall ist. Mein persönlicher Tipp sind Sättel mit flacher Sitzfläche und wenig Pausche, So ist man nah genug am Pferd und kann ganz wunderbar mitschwingen.? Ein Tipp von ihr in Richtung Sattelgurt: ?Ich nutze immer noch Strippengurte an Dressursätteln. Diese lassen sich bestens nachgurten und das The- ma Gurtdruck ist praktisch nicht vorhanden. Insbesondere bei jüngeren Pferden ist solch ein Gurt absolut zu empfehlen.? Ingrid Klimke

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