Reiter-Kurier November 2019

30 November 2019 | Tiguado, Reiten imAusgleich Sattelsystem mit dynamischer Anpassung ?Ich war sehr skeptisch, ob der Tigua- do-Sattel den Bewegungsfluß zwischen Pferd und Reiter zuläßt, nach dem per- sönlichen Test bin ich schwer begeis- tert. Der Sattel erlaubt durch seinen speziellen Aufbau eine deutlich freiere Bewegung, ermöglicht demPferd-Reiter- Team leichter in die gemeinsame Balance zu finden und die Bewegung uneinge- schränkt fließen zu lassen?. Mit dieser Aussagen einer FN-Reitlehre- rin wurden die Eigenschaften des Tigua- do-Sattelsystems treffend beschrieben. Tiguado, das ist ein Sattel der ganz spezi- ell für die Genießer unter unseren Pfer- den und auch Reiter(innen) entwickelt wurde. Das integrierten FBD-System wurde dementsprechend kompromiss- los darauf abgestimmt dem Pferd die Bewegungsfreude zurück zu geben, die es auch ohne Reiter zu zeigen gewohnt ist. Tiguado möchte somit bewußt keine Konkurrenz zu den am Markt etablier- ten Reitsportsätteln sein. Doch welche Eigenschaften muss ein Sattel haben der ungeachtet einer Aus- richtung auf eine spezielle Sportart kompromisslos zum Wohle von Reiter und Pferd konstruiert ist, somit auch schwierigen Pferderücken gerecht wer- den kann? Zuvorderst doch, dass einer- seits unser Partner Pferd möglichst viel Freiheit und Freude an den Bewegungen hat, andererseits insbesondere der ange- hende Reiter leichter in die Losgelassen- heit und Balance finden kann. DAS HERZ DES SATTELS, DAS FBD-SYSTEM FBDS. Herrje, wofür steht dieses Kür- zel? Ausgeschrieben lautet es: Flexibel Ba- lanciertes Dämpfung's System und be- darf einiger Erklärungen. Kurz gesagt, bei Automobilen hat man die in Last- wagen noch heute verbaute Starrachse verbannt, eine frei tragenden Konst- ruktion mit Einzelradaufhängung ge- schaffen deren Vorzüge sicher bekannt sind. Das FBD-System ist sozusagen die Einführung der Einzelradaufhängung im Sattelbau, hat zudem sein eigenes Messsystem mit an Board, kann des- halb auf Wunsch auch die Tätigkeit des Pferderückens protokollieren. Natürlich wird die bez. Pferderücken bekannte Forderung der Verwindung des Sattels teilweise durch moderne, flexible Sattel- bäume realisiert. Nicht jedoch ohne dem Reiter diese Flexbewegungen ebenso ab- zuverlangen was gerade den reitenden Einsteiger in arge Probleme ?wirft?, die Losgelassenheit des Sitzes erschwert. In der Folge müssen vom Pferd Kräfte bereit gestellt werden die nicht nur den mehr oder weniger flexiblen Sattelbaum verwinden lassen. Gerade für den frisch angehenden Reiter entsteht ein Teufels- kreis. Die noch fehlende Flexibilität im Becken blockiert das Pferd, es läuft un- zufrieden, was den Sitz im Sattel noch schwieriger macht und so weiter. Als wichtigstes Merkmal des neuen Ansat- zes ist deshalb zu nennen: Die Federung bzw. Dämpfung der zwischen Reiter und Pferd aufgrund Bewegung und Massen- trägheit entstehenden Kräfte erfolgt viel weniger im gepolsterten Reitersitz, den Kissen des Sattels, oder dadurch, dass der Reiter veranlasst wird den Flexbe- wegungen des Pferderückens folgen zu müssen, als vielmehr dadurch, dass sich die Bewegungen des Pferderückens, wei- testgehend und ohne Kraftaufwand, in sich selbst ausgleichen können. VEREINFACHE FUNKTIONS-ERKLÄRUNG ANHAND DES TRABES Anhand des Trabes können die dynamischen Verformungen des Pferderückens am einfachsten aufgezeigt werden. Ein diagonales Beinpaar berührt den Boden, trägt das Gewicht, während sich das andere Paar zeitgleich in der Luft befindet. Hebt sich die rechte Hüfte heben sich auch die über die Wirbelsäule gekoppelten Rippen und Muskeln des Pferdes, gleichzeitig senkt sich die linke Hüfte incl. der dort liegenden Muskeln. Das Heben des Rückens im jeweiligen Bereich erfolgt in der sogenannten Stützphase. Daraus ergibt sich, einfach beschrieben, eine Verwindung der Rückenfläche in sich. Konkret erzeugen die hier in erster Näherung gemachten Beobachtungen deshalb folgende Forderungen an eine Sattelkonstruktion: ?Das zu entwickelnde System muss durch das Absinken des Pferderückens auf der einen Seite (Pferd entlastet das Bein) zeitgleich für die andere Seite weniger Gegendruck erzeugen. Die jeweils gegenüberliegende, tragende Seite kann sich somit freier in ihrer Bewegung entfalten?. Anzeige

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