Reiter-Kurier November 2019

17 November 2019 | Drei Fragen an Katrin Eckermann Springreiterin ausWarendorf 1 2 3 Du hast gerade mit Chao Lee die Weltmeisterschaft der sechsjähri- gen Pferde in Lanaken (Belgien) gewonnen. Davor seid ihr Zweite im Bundeschampionat in Waren- dorf geworden. 2018 war die Stute sogar ?Bundeschampion? bei den Fünfjäh- rigen. Gab es viele Käufer-Anfragen? Natürlich. Doch wir haben entschieden, dass ich Chao Lee erst einmal weiterreiten werde. Ich kann Schönrederei nicht ausstehen aber ich weiß, irgendwann muss man natürlich verkaufen, wenn das Angebot nicht mehr aus- geschlagen werden kann. Da hilft es nicht, wenn das Herz an einem selbstgezogenen Pferd mehr hängt als an einem anderen. Du bist sogar mit drei Pferden ins Finale gekommen. Wie lief das ab? Ich habe mir richtig vorgenommen, bei der WM der jungen Pferde zu gewinnen! Ich war total beeindruckt von den vielen Pferdeleuten dort, von der Entwicklung des Turniers in Lanaken. Es war unheimlich schwierig, ins Finale zu kommen. Das habe ich mit drei Pferden geschafft, da bin ich schon stolz. Mit der sechs Jahre alten Carla Mandia (von Ca- pistrano) war ich sogar noch schneller als mit Chao Lee, doch die letzte Stange fiel und so wurden wir sechste in der Endabrechnung. Mit Daddy´s Destiny (Comme il faut x Acasino), der Zweiten beim Bundeschampionat 2018, war ich auch bei den Siebenjährigen am schnells- ten im Stechen, wir nahmen aber zwei Abwürfe mit, am Ende bedeutete dies Platz sechs. Du giltst als Expertin für junge Pferde. Willst du es auch in den großen Sport schaffen? Ich träume natürlich davon, einmal bei einer WM zu starten. Das ist mit meinen Nach- wuchspferden im Stall noch lange nicht möglich. Ich müsste ein Grand-Prix-Pferd zur Verfügung gestellt bekommen, um diesen Wunsch mittelfristig umsetzen zu können. Realistischer ist derzeit, mit den jungen Pferden nach vorne zu reiten. Ich weiß, wie schwierig das ist, was dazugehört, bei internationalen 5*-Tur- nieren zu bestehen. Glück gehört auch dazu, ein Pferd reicht dafür nicht aus, Verletzungen sollten ausbleiben. Dennoch: Ich träume vom großen Sport. Und wenn ich mir wirklich etwas vornehme, dann kann das auch gelingen. Interview: Susanne Strübel Foto: Tanja Becker

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