Reiter-Kurier August 2019

Wer die Umstellung von Eisen auf Barhuf klug plant, wird sie ohne negative Aha-Erlebnisse für Pferd und Reiter über die Bühne bringen. Hufpfleger Armin Eberle weiß wie das geht. Drei Fragen an... Armin Eberle Erfinder der Swiss Galoppers Was muss ich beachten, wenn ich mein Pferd von Eisen auf barhuf umstellen möchte? Wer den Schritt zu barhuf wagt, sollte sich von einer Fachperson beraten lassen. Ich lege meinen Kunden ans Herz, für die Um- stellung keine reitintensive Zeit zu wählen und das Pferd sicher zwei Wochen nicht zu bewegen. Es soll so viel laufen wie es selber kann und mag. Einige Pferde tun sich länger schwer, andere gehen ab dem ersten Tag als hätten sie nie was anderes gekannt. Um aber solch un- angenehme Geschichten wie Huflederhautentzündungen etc. zu umgehen, ist Vorsicht in der ersten Zeit ratsam. Wie finde ich einen passenden Hufschuh? Am besten kontaktiert man eine kompetente Person mit einer Auswahl an verschiedenen Hufschuhmodellen und -größen. Zu beachten ist, dass sich die Hufe nach der Eisenabnahme teils noch stark verändern. Ich empfehle deshalb keine neuen Schuhe zu kaufen, besser ausleihen oder auf gebrauchte aus- weichen. Nach circa sechs Monaten kann man sich dann an die endgültigen Schuhe wagen. Wichtig ist es bei der Auswahl des Schuhmodells darauf zu achten, dass der Schuh den natürlichen Abrollpunkt auch unterstützt. Ist es einfach eine Sohle mit rechtwinkligen Kanten, hat es das Pferd in seinem natürlichen Bewegungsablauf schwer und läuft auch nicht schön, bis sich diese Kanten durch den Abrieb etwas gerundet haben. Auch bezüglich der Trachten ist es wichtig Schuhe zu wählen, welche zur gegeben Trachtenhöhe, Trachtenbreite, etc. passen. Was ist günstiger: Hufeisen oder Hufschuhe? Barhuf und Hufschuh ist vielleicht etwas günstiger. Man muss sich aber bewusst sein, dass auch Barhufpferde eine regelmä- ßige Hufpflege etwa alle sechs Wochen brauchen. Sonst passen Hufschuhe in Kürze nicht mehr und machen anstelle Freude nur Ärger. Also unterm Strich gehen sich die Kosten auf das Gleiche aus. Aber diese drei Punkte sollten die Nachteile eines Eisenbeschlags deutlich machen: Die Stoßabsorbierung, also die Schläge auf die Gelenke. Eisen leitet Kälte, ein beschlagenes Pferd hat imWinter kalte Beine, ein Barhufpferd dagegen hat je nach Bewegung unterschiedlich warme gut durchblutete Beine. Fal- scher Beschlag kann Hufkrankheiten verursachen und gesundes Hornwachstum einschränken. Interview: Judith Schmidhuber Fotos: Swiss Galoppers ?Auf jedenFall sinnvoller? 27 August 2019 |

RkJQdWJsaXNoZXIy MTQ0MQ==