Reiter-Kurier April 2019

D ie Digitalisierung hat die Pferdehaltung erreicht: In modernen Aktivstallhaltun- gen regelt ein Computer wann und wieviel Futter ein Pferd bekommt. Dazu tragen die Stallbewohner einen Chip in die Mähne geflochten oder am Halsring. Darauf lassen sich in- dividuell für jedes Tier die Da- ten zur Futtermenge speichern. Die Pferde können sich ihr Heu, Kraft- und Mineralfutter dann an Futterautomaten auf dem Aktivstallgelände abholen. ?Die Pferde müssen erst lernen, in die Futterautomaten zu ge- hen?, sagt Daniela Scherzer von der Firma Hit. Weil Pferde Ge- wohnheitstiere sind, merken sie schnell, wann sie wieder et- was bekommen und marschie- ren dann zur Futterstation. Und wielang darf ein Pferd fressen? Eine sichere Methode ist es, das Gewicht von Heu in Fresszeit umzurechnen. Dazu legt man dem Pferd ein Kilo Heu vor und stoppt die Zeit. Dem- entsprechend lange wird dem Pferd Fresszeit im Heuautoma- ten erlaubt. Kraft- und Mineral- futter erhalten die Pferde in ab- gewogenen Portionen ? so viele, wie der Besitzer wünscht. Das System wird ständig op- timiert: So bekommen zum Beispiel Pferde, die auf einem mehrere Stunden dauernden Ausritt unterwegs und nicht auf der Anlage waren, die Zeit gutgerechnet. Der Computer ermittelt, ob das Pferd all seine Rationen gefressen hat. Er mel- det auch, falls ein Pferd nicht genug gefressen hat ? so behält der Stallbetreiber immer die Kontrolle. Text: Judith Schmidhuber Wann sich die Tür zur Futterstation öffnet, bestimmt ein Compu- ter. Im Aktivstall lässt sich die Futtermenge so exakt festlegen und steuern. Foto: Hit DigitalerPferdestall Wie Computer bei der Fütterung helfen 15 April 2019 |

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