Reiter-Kurier März 2019

Westernpferdkann jeder! Warum Rasse keine Voraussetzung und Umstellung immer möglich ist I ch kann nicht Westernreiten. Ich habe kein Westernpferd.? Die Aussage gilt nicht ? sie ist schlichtweg falsch. Jede Rasse hat das Zeug zum Westernpferd. Jedes Pferd kann in dieser Reitweise aus- gebildet und geritten werden. Es sollte freundlich, willig und lernbereit sein. Quadratische, kurze Pferdetypen sind dabei wendiger als großrahmige Warm- blüter. Spezifischer wird es, wenn es um Wettbewerbe geht: Dann haben oft Wes- ternpferderassen die Nüstern vorn. In erster Linie sind es American Quarter Horses, die mit 3,5 Millionen Exempla- ren die weit verbreitetste Pferderasse der Welt darstellen. Ihre bunten Verwandten sind gescheckte Paint-Horses und ge- fleckte Appaloosas. Sie bringen die Vor- aussetzungen an Gebäude und Charak- ter mit, um den Anforderungen auf die Rancharbeit gerecht zu werden. Darauf beruhen sämtliche Westernreitdiszipli- nen (siehe Seite 14). In der Reining sind zum Beispiel vorrangig Pferde mit kur- zem Rücken und gut bemuskelter Hinter- hand siegreich. Mit dem richtigen Trainer kann jedes Reitpferd zum Westernpferd ausgebildet oder umgestellt werden. Die Umgewöh- nung braucht aber Zeit und Geduld. Für einen Westernpferdeneuling ist es an- fangs ungewohnt, den Kopf alleine zu tragen und sich ohne Anlehnung an den Zügel selbst auszubalancieren. Es muss lernen, dass ihm nicht mehr jeder Schritt einzeln durch Treiben mit dem Schenkel abverlangt wird; es muss ohne wiederho- lende Schenkelhilfe weitergehen, bis der Reiter etwas anderes verlangt. Das gilt auch für den Zügelkontakt: Das Western- pferd muss das gewünschte Tempo hal- ten, ohne schneller zu werden. Text und Fotos: Judith Schmidhuber Quarter Horses haben eine gut bemuskelte Hin­ terhand und eine kräftige Schulter. Das macht sie wendig und er­ leichtert ihnen die im Westernreit­ sport geforderten Manöver. 13 März 2019 |

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