Reiter-Kurier Februar 2019

Groß und rund erscheint der gelbe Mond am Horizont. Das weiße Mond- licht erstrahlt über die Erde und nur schwache Umrandungen und Schatten vermitteln ein vages Bild der Umge- bung, in der ich mich befinde. Steine schlagen von unten an den Gelände- wagen, während er sich die Serpentinen auf unwegsamen Wegen hochkämpft. Nach drei Stunden Fahrt vom Flugha- fen in Cluj bin ich nun fast am Ziel, dem Ausgangspunkt für meinen Abenteuer- ritt durch Rumänien! Die holperige Fahrt endet, soweit ich das in der Finsternis erkennen kann, ganz oben auf dem Rücken der Bergket- te. Hier werde ich von Gastgeber Csaba und seinen neugierigen Hunden emp- fangen. Csabas Partnerin Kinga habe ich schon auf der Fahrt kennengelernt, sie hat mich unten im Tal mit dem Ge- ländewagen abgeholt. Die abenteuer- liche Anfahrt hat es bereits angedeutet ? auch wenn ich mich nur wenige Kilo- meter entfernt von der Stadt Gheorg- heni befinde, bin ich in einer ganz an- deren Welt. Hier gibt es keinen Strom und auch das Handy zeigt null Balken Empfang an. Am nächsten Morgen lerne ich dann auch meine Mitreiter kennen: eine recht buntgemischte Truppe. Alle ma- chen einen sympathischen Eindruck und sind mit der nötigen Abenteuerlust ausgestattet, die man für diese Reise benötigt. Gegen Mittag brechen wir dann auf. Unser erster Reittag führt uns weg vom Hof durch die umliegenden Wälder, die immer mal wieder von Lichtungen und Ebenen unterbrochen werden. Einen ersten kurzen Halt machen wir an einer kleinen Quelle. Weiter geht es bergauf und bergab bei strahlendem Sonnen- schein. Unterwegs machen wir auf einer Anhöhe eine kleine Mittagsrast. Die Brote hierfür haben wir uns morgens beim Frühstück geschmiert. Am frühen Abend erreichen wir dann am Rande des Waldes eine freie Bergkuppe mit traumhaften Blick auf das weite Tal und die Berge des Harghitagebirges am Ho- rizont. Hier richten wir unser Zeltlager auf. Über dem Lagerfeuer zaubert uns Csaba ein köstliches Kesselgericht, das sogar aus zwei Gängen besteht. Auch für die Vegetarier in der Gruppe gibt es eine leckere Alternative. Nach eini- gen geselligen Lagerfeuergeschichten verschwinden wir alle nach und nach Schon mal durch Rumänien geritten? Lohnt sich! Denise Neufeld hat die Abenteuerlust gepackt ? und mit einem unvergesslichem Wanderritt belohnt. | Februar 2019 16 Reise

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