Reiter-Kurier August 2018

Reiter-Kurier · August 2018 15 Drei Fragen an... Standort, Licht und Motiv sind in der Pfer- defotografie entscheidend. Und Erfahrung ? davon hat Rainer Dill reichlich. Der Fotograf aus Schwanstetten (Landkreis Roth) reist seit 35 Jahren von Turnier zu Turnier, um die Teilnehmer im Parcours abzulichten. Herr Dill, wie gelingen am Turnierplatz gute Fotos? Licht und Hintergrund spielen eine wichtige Rolle. Aber das Motiv ist natürlich entschei- dend. Bei einer Dressurprüfung informiere ich mich vorher über die Lektionen, etwa ob von K nachMdie Verstärkungen geritten wer- den, damit ich Pferd und Reiter in einer dyna- mischen Phase fotografieren kann. ImSpring- parcours kommen Schwebephasen im Galopp sehr gut an und auch ungewöhnliche Blick- winkel, etwa von unten hinter einem Hinder- nis. Es sieht dann so aus, als ob das Pferd über die Kamera springt. Wie viele Turniere besuchen Sie? Im Jahr sind es mehr als 40. Wir schlafen 120 Nächte im Jahr im Wohnmobil ( lacht ). Die meisten Fotos mache nach wie vor ich selbst, aber auch meine Frau und meine Söhne neh- men die Kamera in die Hand und entlasten mich dadurch sehr. Die Turniertage dauern bis zu 16 Stunden und die schwere Ausrü- stung eines Sportfotografen belasten doch und so jung bin ich mit 62 auch nicht mehr. Sie archivieren Turnierfotos seit 1992. Wie unterscheiden sich damalige Bilder von heutigen? Früher wurde analog, also auf Negativ-Film fotografiert. Daraus entstand der Zwang zur Sparsamkeit, jeder Klick kostete Geld. Durch den Wechsel von Analog- auf Digitalfotogra- fie und den enormen technischen Fortschritt, besonders bei der Lichtempfindlichkeit, kann man heute viel kreativer arbeiten. Ich habe in der Zeit von 1989 bis 2002 an die 250.000 Bil- der auf Negativen archiviert. Zwischen Juni 2012 und heute sind es ca. 1,3 Millionen Fo- tos, die in unserer Datenbank zu finden sind. ? ? www.fotoagentur-dill.de Interview: Judith Schmidhuber Foto: Rainer Dill Rainer Dill Turnierfotograf

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