Reiter-Kurier März 2018

Reiter-Kurier · März 2018 13 R und um die Uhr kleine Men- gen Heu fressen: Das ent- spricht dem natürlichen Fress- verhalten der Pferde. Wer ein leicht- futtriges Pferd sein Eigen nennt, weiß, dass diese Fütterung nicht im- mer mit dem Gewicht vereinbar ist. Aber auch für Pferde mit Übergewicht gibt es Möglichkeiten, die der natür- lichen Futteraufnahme nicht entge- genstehen. Der Markt bietet mitt- lerweile eine große Auswahl an Füt- terungssystemen, die eine langsame aber kontinuierliche Raufutterauf- nahme gewährleisten. Heunetze gibt es in verschiedenen Größen und Ma- schenweiten. Heukisten oder Heusä- cke mit kleinen Öffnungen haben sich ebenfalls bewährt, da sie den Pferden außerdem Abwechslung bieten. ?Bei Pferden mit hohem Risiko für Übergewicht kann man etwa durch 30-minütiges Wässern den Zucker herauswaschen und die Energiedichte des Heus verringern?, erklärt die Füt- terungsexpertin Dr. Julia Mack. Das Pferd kann damit dennoch größere Mengen Heu fressen, ist beschäftigt und die gesunde Darmflora bleibt er- halten. Pferde, die zu Übergewicht nei- gen, sollten idealerweise einen späten ersten Schnitt gefüttert bekommen. Dieses Heu hat eine geringere Ener- giedichte. Eine Möglichkeit ist auch, das Heu mit Stroh zu mischen, so die Tierärztin. ?Dann müssen allerdings ein Limit von maximal einem Kilo- gramm Stroh pro 100 Kilo Körperge- wicht und eine Gewöhnungszeit be- achtet werden, bevorzugt in Kombina- tion mit möglichst viel Bewegung, um Verstopfungskoliken vorzubeugen.? Text: Alexandra Koch Foto: Judith Schmidhuber Lösungen für Leichtfuttrige So funktioniert artgerechte Heufütterung für Pferde, die ihr Idealgewicht nicht so leicht halten

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