Reiter-Kurier März 2018

12 Reiter-Kurier · März 2018 füt t erung : Heu schmackhaf t serv i ert Heufütterung in der Zucht Zweiter Schnitt für tragende Stuten G rundsätzlich gibt es hinsicht- lich der Heufütterung kei- nen Unterschied zwischen Hengsten und Stuten. Gerade für Hengste in der Zuchtsaison, die teil- weise nervös und eventuell durch ei- ne Doppelnutzung in Zucht und Tur- niersport stark beansprucht sind, kann sich eine reichliche Raufutterfütterung positiv auswirken, da das Fressen von Raufutter eine beruhigende Wirkung ausübt?, beschreibt es Dr. Julia Mack. Die Tierärztin war lange Zeit Fütte- rungsberaterin am Haupt- und Land- gestüt Schwaiganger. ?Durch das Heu ist das Kaubedürfnis gestillt und reich- lich Beschäftigung schon einmal gege- ben. Wenn der Magen ständig etwas zu tun hat, sinkt das Risiko eines Magen- geschwürs. Eine Problematik, die ins- besondere bei gestressten, stark bean- spruchten oder nervösen Pferden häu- fig auftritt. Auch für Züchter hat die Tiermedizinerin einen Rat: ?Bei tra- genden Stuten kann im letzten Träch- tigkeitsdrittel das Futteraufnahmever- mögen an seine Grenzen gelangen, da das wachsende Fohlen viel Raum im Bauch einnimmt und dadurch der Platz für größere Raufuttermengen im Ma- gen-Darm-Trakt stärker eingeschränkt ist.? Hier kann es von Vorteil sein, ei- nen Teil der Raufutterration oder nach schrittweiser Gewöhnung auch die ge- samte Menge durch Heu vom zweiten Schnitt zu ersetzen, weil es einen hö- heren Protein- und Energiegehalt bei gleichzeitig geringerem Rohfasergehalt aufweist. ?Dasselbe gilt für Stuten in der Hochlaktation, wo bei einer Raufut- terfütterung nur mit Heu eines späten ersten Schnitts möglicherweise die Fut- teraufnahmekapazität bzw. -bereit- schaft der Stute nicht ausreicht, um ge- nügend Heu zu fressen und damit aus- reichend Energie aufzunehmen. Text: Alexandra Koch

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