Reiter-Kurier Februar 2018

he hat: Allerdings verwenden diese nur Weizenstroh und sehr frischen Mist, um ihre Champignons darauf wachsen zu lassen. 55 Kubikmeter Biogas sind in ei- ner Tonne Frischmist enthalten. Mais bringt zwar rund drei Viertel mehr Biogas ein, aber man muss bedenken, dass es sich hierbei um speziellen An- bau und nicht um eine Resteverwer- tung handelt. Leider sind Späne und ? abhängig von der Anlage ? meist auch Stroh zur Vergasung nicht geeig- net. Das bedeutet, dass dafür nur ein Teil des Mists verwendet werden kann (siehe Artikel rechts ). Die Universität Hohenheim forschte unter anderem an der Verwendung von Pferdemist und steigerte die Möglichkeit, aus ihm Energie zu gewinnen um 24 Pro- zent. Beachtlich, jedoch noch nicht so erfolgreich, dass Anlagen ausschließ- lich mit Pferdemist betrieben werden. Eine weitere Möglichkeit ist die Verbrennung. Pferdemist gilt als Trockenmist und kann verbrannt werden. Allerdings bringen Misthei- zungen oder Biomassekraftwerke auch Nachwirkungen mit sich. Die Emissionen sind durch die Stoffe Chlor, Schwefel und Stickstoff im Pferdemist schädlicher als jene von reinen Hackschnitzeln. Notwendige Filter haben kleinere Anlagen meist nicht. Wer mehr als 50 Prozent Pfer- demistanteil haben möchte, muss spezielle Emissionsfilter installieren. Meist wird deshalb eine Mischung aus 50 Prozent Hackschnitzeln und 50 Prozent Pferdemist genutzt. Der Reinigungsaufwand der Anlage ist au- ßerdem höher. Allerdings können die Ascherückstände als Dünger genutzt werden. Text/Foto: Alexandra Koch/Pixabay T I T E LTHEMA : E I NSTREU UND MI ST ENTSORGUNG Pferdemist in Biogasanlagen? E ine Biogasanlage dient der Er- zeugung von Biogas durch Vergärung von Biomasse, um daraus Strom oder Wärme zu gewin- nen. In landwirtschaftlichen Biogas- anlagen werden in erster Linie Gülle aus der Rinderhaltung und Energie- pflanzen wie Mais eingesetzt. Grund- sätzlich ist es möglich, auch Pferde- mist in Biogasanlagen zur Energieer- zeugung zu nutzen. Voraussetzung ist, der Mist ist nicht zu alt und noch nicht warm. In der Regel wird Pferdemist oh- ne Späne der Anlage beigemischt ? al- lerdings nur zu einem geringen Pro- zentsatz. Theoretisch könnte man eine Anlage rein mit Pferdemist be- treiben. Praktisch ist das aber nicht der Fall: Mit Mais zum Beispiel lässt sich bedeutend mehr Energie gewin- nen. Um auf die selbe Menge Strom zu kommen, müsste eine viel größe- re Menge Pferdemist in die Anlage. Dann fällt aber auch viel mehr Gül- le an ? deren Menge Landwirte aber nicht zuletzt wegen der neuen Gül- leverordnung so gering wie möglich halten möchten. Jeder Betreiber einer Biogasan- lage geht anders vor und die Rühr- werke der Anlagen unterscheiden sich auch stark. Deshalb empfiehlt es sich, direkt dort nachzufragen, ob Be- darf an Pferdmist besteht und ob die Abholung übernommen wird. Text: Judith Schmidhuber

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