Reiter-Kurier Februar 2018

T I T E LTHEMA : E I NSTREU UND MI ST ENTSORGUNG G ute Einstreu saugt Urin auf, sie riecht nicht, sie staubt nicht und sie sorgt dafür, dass das Pferd es angenehm und sauber hat. Liegeflächen sol- len trocken und verformbar sein, da- mit sich ein Pferd wohlfühlt. Die mei- sten Stallbetreiber setzen dazu nach wie vor auf Stroh. Ein dickes Bett aus Stroh ziehen die meisten Pferde ande- ren Einstreumethoden vor. Stroh hat den Vorteil, dass die Einstreu auch als zusätzliche Raufutterration dienen kann, als Ergänzung zum Heu ? um Fresspausen zu vermeiden. Stroh gibt es reichlich, häufig werden Weizen-, Roggen- und Haferstroh verwendet. Roggenstroh empfinden Pferde als weniger schmackhaft als Haferstroh. Weizenstroh wird am häufigsten ein- gestreut, da es Flüssigkeit gut auf­ saugt und relativ geschmacksneutral ist. Ein wesentlicher Nachteil: Getrei- destroh produziert eine große Menge Mist, denn um sicherzustellen, dass eine Box trocken bleibt, muss eine größere Menge eingestreut werden. Im Ackerbau kommen zudem soge- nannte Halmverkürzer zum Einsatz, chemische Pflanzenschutzmittel, de- ren Auswirkungen nicht bewiesen sind. Bio-Stroh stellt zwar eine Al- ternative dar, doch muss hier die Trocknung aufgrund der Durchsetzung mit zahl- reichen Kräutern noch umfangreicher erfolgen. Stroh ist nämlich anfällig für Schimmelpilze. Fühlt sich das Stroh feucht an, eignet es sich nicht als Einstreu. Schwarze oder graue Beläge sind ebenfalls ein In- diz für Schimmelbildung. Wichtig ist auch, dass Stroh beim Aufschütteln nicht übermäßig staubt. Sägespäne sind weit verbreitet als Einstreu. Die Saugkraft ist etwa doppelt so hoch wie bei Stroh. Pfer- deäpfel lassen sich meist ohne große Einstreureste ausmisten, was für ei- ne geringere Mistmenge sorgt. Späne- Einstreu lässt sich zudem in ge- pressten Ballen sehr gut lagern, auch im Außenbereich. Allerdings fällt bei Kriterien sind dieMistmenge, Staub, Kosten und die Saugfähigkeit" Alternativen zu Stroh & Co. Einstreu muss etliche Anforderungen erfüllen. Neue Möglichkeiten können gegenüber althergebrachten deutliche Vorteile haben. 24 Reiter-Kurier · Februar 2018

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