Reiter-Kurier Februar 2018

RUBR I K ÜBER DIE AUTORIN Reiter-Kurier-Redak- teurin Judith Schmi- dhuber hat Heilme- thoden unter die Lupe genommen und Therapeuten zu ihren Erfahrungen befragt. auch immer wieder Tierärzte an?, er- zählt Sarah Mergen von der gleichna- migen Tierheilpraktikerschule in Ge- retsried (Landkreis Bad Tölz). Der Renner bei Fortbildungen sind mo- mentan Faszienbehandlungen, erzählt sie. Vor zwei Jahren sei Taping sehr angesagt gewesen, darauf folgte ein Run auf Blutegel. Alle Seminarteilneh- mer zeichnen zwei Eigenschaften aus: Idealismus und Ehrgeiz. Das schließt ein breites Wissen ein und die Bereit- schaft, dazuzulernen. Die Herange- hensweise beispielsweise in der Tradi- tionellen Chinesischen Medizin sei ei- ne völlig andere, als in der Schulme- dizin. ?Das bedeutet nicht, dass ich schlauer bin, als ein Tierarzt. Aber als Tierheilpraktiker kann ich es mir nicht leisten, ungenau zu sein?, sagt Sarah Mergen. Der erste Termin nehme oft eine Stunde in Anspruch. Das Gespräch mit dem Pferdebe- sitzer ist essentiell, denn wer alterna- tive Behandlungsmethoden anwendet, muss sämtliche Bereiche wie Haltung, Fütterung und Verhaltenmit einbezie- hen. Erfreulich ist auch, dass die Rei- terwelt die Gefahr von Zivilisations- krankheiten wie Hufrehe, Cushing und EMS zunehmend Ernst nimmt und sich Wissen aneignet, um den Akutfall tunlichst zu vermeiden. TCM Bei der Behandlung nach der traditio- nellen chinesischen Medizin wird der Körper aus ganz unterschiedlichen Blickwinkeln betrachtet. So sollen nicht nur die Symptome behandelt werden, sondern der Energiefluss im Körper langfristig und nachhaltig ge- heilt werden. Blutegel In der alternativen Tierheilkunde werden Blutegel vor allem bei Erkran- kungen des Bewegungsapparates zur Schmerzlinderung und Entzündungs- hemmung eingesetzt. So kann die Be- handlung mit Blutegeln z.B. bei aku- ten, chronischen und austherapierten Erkrankungen zu raschen Erfolgen führen und ist daher ein idealer Er- gänzungsbaustein zu anderen alter- nativen Therapieformen. Taping Flexible, dehnbare Klebestreifen auf der Haut können bei Muskel- & Seh- nenbeschwerden zur Schmerzlinde- rung und Steigerung der Belastbar- keit beitragen. Diese nicht-invasive, relative einfache und dabei überaus effektive Behandlungsform wird sehr erfolgreich in der Pferde-Physiothera- pie eingesetzt. Craniosacrale Therapie Diese Weiterentwicklung aus dem Bereich der Osteopathie ist eine sehr sanfte, energetisch wirkende Technik. Sie entfaltet sich in unterschiedlichen Rhythmen im Körper und sorgt für Regeneration, Gesunderhaltung und Heilung. Mykotherapie Pilze werden in der Naturmedizin schon seit sehr langer Zeit erfolg- reich eingesetzt. Diese therapeu- tischen Erfolge, die z.B. in der TCM schon seit Jahrtausenden dokumen- tiert werden, finden nun auch im- mer mehr Anklang in der Tiermedi- zin. Ihre wertvollen Inhaltsstoffe eig- nen sich hervorragend zur Prävention oder Therapie im Rahmen einer ganz- heitlichen Behandlung. Einige Methoden im Überblick Reiter-Kurier · Februar 2018 15

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