Reiter-Kurier Dezember 2017

RUBR I K DIE ANJA BERAN STIFTUNG Sinnvoller und rücksichtsvoller Um- gang mit dem Pferd auf Grundlage der klassischen Dressur in ihrem ursprüng- lichen Sinn: Diese Botschaft zu verbrei- ten ist Zweck der 2008 gegründeten ge- meinnützigen Anja Beran Stiftung. Auf Gut Rosenhof in Bidingen (Landkreis Ostallgäu) bildet die gebürtige Frankfur- terin ? zu deren Mentoren Manuel Jor- ge de Oliveira und Marc de Broissia ge- hören ? Pferde und Reiter in klassischer Reitkunst aus. Die Basis bildet das über Jahrhunderte gesammelte Wissen der großen Reitmeister. Gemeinsam mit Zirkusdirektorin Jana Lacey-Krone rief Anja Beran vor acht Jahren die Fach­ tagung im Circus Krone ins Leben. erklären sie, ihre Reiterinnen und Zir- kusdirektorin Jana Lacey-Krone an- hand verschiedener Pferde die Philo- sophie der klassischen Dressurausbil- dung. Sie rufen vieles in Erinnerung, das man zwar schon oft gehört hat aber doch vernachlässigt. Ruhe und Gelassenheit zieht sich wie ein roter Faden durch die Fachtagung. Es geht um die Arbeit an der Hand und Stär- ken und Schwächen zu erkennen ? ins- besondere im Hinblick auf die natür- liche Schiefe. ?Man erkennt sie, wenn das Pferd nach innen fällt, gegen den Schenkel drückt und sich nur auf einer Seite gut stellen und biegen lässt.? An- ja Beran lässt einen Schimmel Schen- kelweichen, reitet ihn mit leichter Au- ßenstellung im Galopp. Einen ande- ren gymnastiziert sie im Schulterhe- rein und im Travers. Viele Anwesende machen sich Notizen. ?Schritt muss geritten werden, Schritt ist nicht zum Ratschen da?, sagt Beran. ?Pausen am langen Zügel sind essentiell, sie sind Belohnung und Entspannung für Kör- per, Geist und Seele?, erklärt sie und macht außerdem ihre Abneigung ge- gen Ausbinder & Co. deutlich. ?Hilfs- zügel haben einen bremsenden Ef- fekt, der Hals ist zum Ausbalancieren da.? Anja Beran schafft es, mit deut- licher Sprache zum Nachdenken an- zuregen. Am Ende des Tages hat sie jedem Besucher ins Bewusstsein ge- rufen, was man in der eigenen Reit- kunst verbessern kann. Die Hausauf- gaben muss jeder selbst machen. Text/Fotos: Judith Schmidhuber Beispiele von sinnvoller Gym- nastizierung, Lektionen der Hohen Schule, Freiarbeit, Zir- kuslektionen und Working Equi- tation bekamen die Zuschauer in der Manege des Kronebaus zu sehen. Reiter-Kurier · Dezember/Januar 2017/2018 35

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