Reiter-Kurier Dezember 2017

RUBR I K Kräuter fürs neue Jahr D ie Fütterung von Kräu- tern kann dazu beitra- gen, dass Pferde in der Silvesternacht gelas- sener bleiben. Bewährt hat sich beispielsweise die Gabe von Baldrian. Baldrian entfaltet seine be- ruhigende Wirkung aber erst dann vollständig, wenn er mindestens über einen Zeitraum vom 14 Tagen gefüt- tert wird. Vorsicht: Von Katzen muss Baldrian ferngehalten werden, auf die- se wirkt Baldrian nämlich äußerst an- ziehend ? daher auch der Name ?Kat- zenkraut? ? und sehr stimulierend! Weitere Kräuter, die für ihre be- ruhigenden Inhaltsstoffe bekannt sind, sind zum Beispiel Hopfenblü- ten, Echte Kamille, Echter Laven- del und Melisse. Die Kräuter können auch miteinander kombiniert wer- den ? entsprechendes Fachwissen vo- rausgesetzt. Am besten werden Ein- zelkräuter oder Kräutermischungen speziell für Pferde verwendet, da dort sowohl die exakte Dosierung als auch die Anwendungsdauer sowie eventu- elle Nebenwirkungen auf der Verpa- ckung aufgelistet sind. Turnierreiter sollten immer im Auge behalten, dass viele Kräu- ter sowie homöopathische Präpa- rate nicht ADMR-konform (AD- MR steht für Anti-Doping und Medikamentenkontrollregeln) sind und daher als ?Doping? gelten. Ge- naue Informationen dazu gibt es zum Beispiel auf der Homepage der Deut- schen Reiterlichen Vereinigung (FN): www.pferd-aktuell.de . Es gibt aber auch Situationen, in denen der Tierarzt vor der Silvester- nacht um Hilfe gebeten werden sollte. Liegt der Stall beispielsweise in einem Gebiet, in dem sehr ausgiebig und viel geschossen wird und es handelt es sich um ein sehr schreckhaftes Pferd, ist es unter Umständen besser, in der Silvesternacht auf ein Sedativum zu- rückzugreifen ? das setzt natürlich die Absprache mit dem Tierarzt vo- raus. Das ist immer noch besser, als wenn ein Pferd jedes Jahr eine Stress- kolik zu befürchten hat oder sich und andere während des Feuerwerks in Pa- nik verletzt. Text: Sven & Peggy Morell Foto: Fotolia Mit gezielter Fütterung lassen sich in den Wochen vor Silvester die Pferdenerven beruhigen­ SIEBEN TIPPS GEGEN DEN WINTER-BLUES Bei Kälte und Nässe haben viele Reiter im Winter weniger Freude am Pferd. Dagegen lässt sich etwas unternehmen: Unsere sieben Tipps sorgen im Sattel und im Stall für mehr Wohlbefinden. 1. Eimer mit Deckel besorgen Mash lässt sich daheim mit heißem Wasser vorbereiten und zum Stall mit- nehmen. Dank des Deckels kann nichts auslaufen, bis zum Verfüttern hat es die richtige Temperatur und Wartezeiten vermeidet man auch gleich. 2. Aufwärmen für Pferd und Reiter Mindestens 20 Minuten warm reiten ist jetzt Pflicht. Gleiches gilt für den Reiter: Wer in der Aufwärmphase neben dem Pferd hergeht, tut seiner eigenen Ge- sundheit etwas Gutes, friert nicht und übt sich gleichzeitig in Bodenarbeit. 3. Schrittraining Wer über keine Halle oder einen win- terfesten Reitplatz verfügt, der kann befestigte Wege jetzt fürs Schritt-Trai- ning nutzen. Damit lässt sich wunderbar punktgenaues Anhalten und Losgehen üben. Zügige, längere Schrittphasen sind außerdem ein ideales Konditionstraining, bei dem das Pferd nicht schwitzt. 4. Hochwertige Ausrüstung Thermostiefel, die wasserfest sind und mollig warm, sorgen für Glücksgefühle ? sogar wenn Schneematsch liegt! Qualität macht sich bezahlt und Sorgen über kalte Füße können endlich zu den Akten gelegt werden. Selbiges gilt für auch für Thermoreithosen, warme Reit- jacken und Handschuhe. 5. Thermo auch unten drunter Sexy ist zwar etwas anderes, aber das juckt im Sattel doch keinen: Wer Thermounterwäsche trägt, friert deut- lich seltener und kann länger grinsen. 6. Immer warme Ohren Strickmützen sind angesagt wie noch nie. Weil die meiste Wärme über den Kopf verloren geht, ist eine Mütze jetzt ohnehin ein Muss. Unter der Reitkappe sorgt ein dünnes Stirnband für warme Ohren ? das man sich am besten in möglichst vielen Farben zulegt. 7. Immer eine Wärmetankstelle dabei Mit der Thermoskanne hat man jetzt einen ständigen Begleiter ? und viele Freunde. Heißer Tee und Punsch wärmt von innen und sorgt für gesellige Run- den bei den Pferden. T I T E LTHEMA : P F ERDEHALTUNG IM WI NT ER 30 Reiter-Kurier · Dezember/Januar 2017/2018

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