Reiter-Kurier Dezember 2017

RUBR I K 28 Reiter-Kurier · Dezember/Januar 2017/2018 W ährend sich viele Men- schen auf den Jahreswech- sel freuen, sehen Pferdebe- sitzer insbesondere dem Silvesterfeu- erwerk oft mit gemischten Gefühlen entgegen: Sie fürchten, dass ihre Vier- beiner panisch reagieren, ausbrechen, sich verletzen oder eine Stresskolik er- leiden. Diese Angst ist nicht ganz un- begründet, jedes Jahr kommt es zu Koliken oder Verletzungen als Reak- tion auf Feuerwerke, manchmal leider auch mit Todesfolge. Für das Fluchttier Pferd ist ein Feuerwerk purer Stress: ungewohnte und dazu sehr laute Geräusche, ein unnatürliches Leuchten am Him- mel und ein beißender Geruch in der Luft. Kein Wunder, dass viele Pferde zumindest nervös reagieren. Es liegt am Pferdehalter diese Nervosität im Schach zu halten, damit daraus keine Panik entsteht und im schlimmsten Fall Pferde und Menschen zu Schaden kommen. Stallbesitzer sollten schon eini- ge Wochen vor Silvester das Gespräch mit den Nachbarn suchen und diese freundlich darauf hinweisen, dass ein Feuerwerk für die Pferde sehr groß- en Stress bedeutet. Vielleicht sind die Nachbarn einsichtig und bereit, Rück- sicht zu nehmen und auf einen ande- ren Ort zum Böllern auszuweichen. Sollten sie nicht auf das Feuerwerk verzichten wollen, bittet man sie am besten darum, die Raketen zumindest nicht in die Richtung der Pferde zu schie- ßen. Pferdeställe in einem Wohngebiet sind in der Regel an Silvester einem hö- heren Lärmpegel ausgesetzt als Höfe auf dem Land. Dennoch darf man sich auch dort nicht in Sicherheit wiegen. Selbst wenn an einen Stall kein unmit- telbarer Nachbar grenzt, kann es sein, dass ein paar Feierwillige auf die Idee kommen, auf der Wiese nebenan ein Feuerwerk abzubrennen ? gerade weil es dort so schön ruhig und einsam ist. Daher gilt auch auf abgelegenen Hö- fen: rechtzeitig Vorkehrungen für den Jahreswechsel treffen Selbstverständlich sollten Pferde nicht nur an Silvester so unterge- bracht sein, dass sie sich zum einen nicht verletzen und zum anderen nicht ausbrechen können. Beim Aus- brechen gefährden Pferde nicht nur sich selbst, sondern bringen auch un- beteiligte Dritte in Gefahr ? zum Bei- spiel wenn sie auf eine nahe gelegene Straße rennen. Pferde in Boxenhal- tung bleiben über den Jahreswechsel am besten in der Box, bei Paddock- boxen sollte der Paddock zumindest während der Zeit des Feuerwerkes nicht zugänglich sein. Wenn möglich sollten Türen und Fester des Stalles geschlossen sein. Dadurch ist es mög- lich, zumindest einen Teil der unbe- kannten Geräusche und Gerüche von den Pferden fernzuhalten. Außerdem lässt sich so der Gefahr von verirrten Feuerwerkskörpern, die im Stall lan- den, entgegenwirken. Können Pferde nicht in den si- cheren Stall gebracht werden ? al- so beispielsweise Pferde, die im Of- fenstall oder ganzjährig auf der Wei- de leben ? ist es wichtig, rechtzeitig vor dem Jahreswechsel den Zaun auf Schwach- und Schadstellen zu über- prüfen und notwendige Nachbesse- rungs- oder Reparaturmaßnahmen durchzuführen. Außerdem sollten spitze Winkel oder Engstellen, in die ein Pferd von seinen Artgenossen ge- trieben werden kann, abgesperrt wer- den. Ist im Offenstall eine Compu- terfütterung integriert, sollten Pfer- dehalter prüfen, ob es nicht besser ist, auch diese über den Jahreswech- sel zu schließen. In den zum Teil en- Jahreswechsel zum Davongaloppieren Das Gespräch mit den Nachbarn steht an erster Stelle Bringen Sie Ihre Pferde in Sicherheit vor dem Feuerwerk! Und wenn das nicht möglich ist, dann helfen diese Tipps für die Neujahrsnacht im Stall. T I T E LTHEMA : P F ERDEHALTUNG IM WI NT ER

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