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Reiterkurier · Dezember/Januar 2016/2017

Märkt e · Messen · I nnovat i on

Derneue

Pferdepasskommt

Seit 1. November gibt es bundes-

weit einen neuen Pferdepass.

Der Pferdepass ist seit Beginn des

Jahrtausends von der EU ausnahmslos

für alle Equiden (Pferde, Ponys, Esel…)

vorgeschrieben. Ziel war und ist eine

eindeutige Identifikation der Pferde

und Ponys, insbesondere vor demHin-

tergrund, dass das Pferd in der EU auch

Lebensmittellieferant ist. Jüngere Un-

tersuchungen in den Mitgliedsstaaten

haben jedoch ergeben, dass der als

Identifikationsdokument gedachte

Pass Gegenstand erheblichen Betrugs

ist, man denke nur an den Pferde-

fleischskandal 2013.

DieneuenPässe sollen

eine erhöhte Fälschungs-

sicherheit bieten

Geändert hat sich insbesondere die

Reihenfolge der einzelnen Abschnitte.

Künftig sind die vorderen Seiten bis ein-

schließlich Abschnitt V (Abstammungs-

nachweis) mit einer Seriennummer

(Unique Equine Life Number) gekenn-

zeichnet, weiterhin sind einige wesent-

liche, zur Identifikation des Pferdes/Po-

nys wichtige Seiten (Abschnitt I) durch

die Nutzung von Sicherheitspapier vor

Fälschung gesichert. In einigen Bundes-

ländern, zum Beispiel Bayern, ist statt

der Nutzung des Sicherheitspapiers ei-

ne Laminierung von Abschnitt I, Teil A

verpflichtend.

Ausgestellt werden die neuen Pfer-

depässe wie bisher auch von den jeweils

zuständigen Pass ausgebenden Stellen

wie zumBeispiel den anerkannten Pfer-

dezuchtverbänden oder der Deutschen

Reiterlichen Vereinigung (FN). Die gu-

te Nachricht: Für Pferde, die bereits ei-

nen korrekt ausgefüllten Pass besitzen,

ändert sich nichts. „Pferdehalter und -

besitzer sollten sich allerdings vergewis-

sern, dass imvorhandenen Pass einArz-

neimittelanhang vorliegt und dort die

Entscheidung, Schlachttier oder Nicht-

Schlachttier, durch die Unterschrift des

Eigentümers/Halters und des Tierarztes

dokumentiert wurde“, empfiehlt Hen-

rike Lagershausen, Leiterin der FN-Ab-

teilung Veterinärmedizin.

text:

fn-press

Vom Hengstmarkt an die

Weltspitze: Desperados FRH

In der vollbesetzten Niedersachsenhalle in Verden

kannte der Jubel keine Grenzen, als der De Niro/Wol-

kenstein II-Sohn Desperados FRH zum Hannoveraner

Hengst des Jahres 2016 gekürt wurde.

U

nter großem Applaus nahm

sein Züchter Herbert Schütt,

Hemmoor, die wertvolle Aus-

zeichnung im Rahmen des Schaupro-

gramms der Hannoveraner Hengstkö-

rung entgegen. Nach Stakkato Gold

im vergangenen Jahr hat zum zweiten

Mal in Folge ein Privatbeschäler aus

demGestüt Sprehe, Benstrup, diese be-

gehrte Auszeichnung erhalten. „Dieser

Preis bedeutet uns sehr

viel!“, sagte Kristina Brö-

ring-Sprehe, die mit nach

Verden gekommen war.

Auf dem Höhepunkt

seiner Karriere wurde dem

Privatbeschäler Despe-

rados FRH diese höchste

Auszeichnung, die für ei-

nenHannoveraner Hengst

vergeben wird, zuteil.

Mit Kristina Bröring-Sprehe führt

der typvolle Rappe die Dressur-Welt-

rangliste an, während sein Vater De

Niro, Hannoveraner Hengst des Jah-

res 2008, die Nummer eins der WB-

FSH-Wertung der Vererber ist.

Desperados FRH wurde am 2. Juni

2001 bei Herbert Schütt in Hemmoor

geboren. Der Züchter stellte ihn zwei

Jahre später auf der Verdener Hengst-

körung vor, jedoch ohne das positive

Körurteil. Als teuerster, nichtgekörter

Hengst wurde er an das Gestüt Sprehe

versteigert. Beeindruckend und strah-

lend war der Auftritt des Glanzrappen

ein Jahr später bei der Körung un-

ter dem Reiter im November 2004. Er

überzeugte die Kommission und wur-

de als Prämienhengst ausgezeichnet.

Schon beim 70-Tage-Test in Schlieckau

deutete Desperados FRH seine überra-

genden Grundgangarten und seine al-

lerbesten Charaktereigenschaften an,

die er eindrucksvoll im Sport unter Be-

weis stellte. Als Hannoveraner Cham-

pion der dreijährigen Hengste gewann

er beim Bundeschampionat 2004

und 2005 jeweils die Bronzemedaille.

Mit dem Ausbilder Falk Rosenbauer

reifte er zum strahlenden Grand Prix-

Pferd und verhalf ihm 2010 zum Sieg

im Deutschen Dressurderby und er-

sten Weltcupplacierungen. 2011 wur-

de dann ein Traumpaar geboren: Kri-

stina Bröring-Sprehe stieg in den Sat-

tel von Desperados FRH! Im selben

Jahr wurde der Hengst mit dem Otto-

Lörke-Preis als bestes deutsches Nach-

wuchs-Grand Prix-Pferd ausgezeich-

net. Es folgte der Aufstieg an die Spit-

ze der Dressur-Weltrangliste, Edelme-

tall bei den Olympischen Spielen in

London 2012 und Rio 2016, sowie bei

den Weltreiterspielen in der Norman-

die 2014 und bei den Europameister-

schaften in Herning 2013 und Aachen

2014.

Desperados FRH hat sich längst

auch als Vererber einen glänzenden

Namen gemacht. Aus bester Mutterli-

nie der Juggema gezogen, gibt er sei-

ne Qualitäten an seine Nachkommen

weiter. Während der Vater noch Gold

und Bronze aus Brasilien feierte, wur-

de sein Sohn Destacado in Warendorf

Bundeschampion der dreijährigen

Hengste. Insgesamt sind acht Söhne

in das Hengstbuch I des Hannoveraner

Verbandes eingetragen, fünf von ihnen

verließen Verdens Körparkett als Prä-

mienhengste. Auch seine Töchter ha-

ben es in sich: 2010 war St.Pr.St. Doris

Day Siegerstute der Herwart v. d. De-

cken-Schau und wurde in Warendorf

als Bundeschampionesse der dreijäh-

rigen Stuten und Hengste gefeiert, ein

Jahr später gewann Delany diesen be-

gehrten Titel. 38 Staats- bzw. Hanno-

veraner Prämienstuten haben ihn zum

Vater.

text/foto:

hannoveraner.com

Dieser Preis

bedeutet

uns sehr viel!

Kristina Bröring-Sprehe