Background Image
Table of Contents Table of Contents
Previous Page  22 / 44 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 22 / 44 Next Page
Page Background

22

Reiterkurier · August 2016

D

och auch andere Reit-

weisen jenseits der

Norm haben ihre be-

geisterten Anhänger.

Ob Barockreiten, Da-

mensattel oder Doma Vaquera – wir

haben einen Blick hinter die Kulissen

der interessantesten Spezialreitweisen

geworfen.

Working Equitation – Der junge

Klassiker

In den vergangenen Jahren legte

die Disziplin Working Equitation in

Deutschland (sowie einigen Nachbar-

ländern) einen Siegeszug hin, den man

ruhig als unvergleichlich bezeichnen

kann. In diesem Jahr fanden die Euro-

pameisterschaften in dieser Disziplin

im Rahmen der größten Pferdesport-

Veranstaltung Süddeutschlands, „Pferd

International“, in München statt.

Der Ursprung der Working Equi-

tation liegt in den alten europäischen

Arbeitsreitweisen, die sich in Spanien,

Portugal, Italien und Frankreich eta-

bliert hatten. In diesen Ländern hat

das Hüten von Rindern vom Pferderü-

cken aus eine lange Tradition. In Spani-

en sind jene Rinderhirten bekannt als

Vaqueros, in Portugal als Campinos,

in Italien als Butteri und in Frankreich

als Gardians. So unterschiedlich die

Namen, so ähnlich die Tätigkeit und

die Art und Weise, wie dabei teilwei-

se noch heute vorgegangen wird. Die

moderne Working Equitation basiert

auf der italienischen Rinderhirten-Ar-

beitweise. Anders als etwa bei der un-

ten beschriebenen Doma Vaquera steht

bei der Working Equitation heute stets

der sportliche Aspekt imMittelpunkt.

Ein Wettbewerb in der Working

Equitation hat vier Bestandteile: die

Dressur, ein Stil-Trail, ein Speedtrail

sowie die Rinderarbeit, welche häufig

als Königsdisziplin gesehen wird und

Ein bisschen

anders

schadet nicht:

Spezial-

Titelthema

In den vergangenen Jah-

ren haben viele Reiter sich ihre ganz

spezielle Nische gesucht. Aktuell bestes

Beispiel ist die Working Equitation, die

immer mehr begeisterte Liebhaber fin-

det. Nach den Europameisterschaften in

München im Rahmen von „Pferd Inter-

national“ in diesem Jahr ist das Interes-

se noch einmal gestiegen.

unter den Zuschauern die meiste Be-

geisterung hervorruft.

Die Dressur wird bei der Working

Equitation hauptsächlich im Schritt

und Galopp geritten, allerdings wird

seit einigen Jahren auch Trabarbeit

verlangt. Alle geforderten Lektionen

sind auch für die Rinderarbeit wichtig,

so etwa die Traversale, Pirouette und

das Rückwärtsrichten. Am wichtigsten

ist neben der sicheren Ausführung der

Lektionen das harmonische Zusam-

menspiel zwischen Reiter und Pferd.

Im Dressurtrail müssen unter-

schiedliche Aufgaben, wiederum aus

der Rinderarbeit, absolviert werden.

Vom Reiter wird beispielsweise gefor-

dert, eine Brücke zu überqueren, ein

Tor zu öffnen oder Stangen-Hinder-

nisse mit rückwärts gerichtetem Pferd

zu durchreiten. Besonders wird hier er-

neut auf die Harmonie zwischen Reiter

und Pferd gelegt sowie auf eine flüssige

Absolvierung der Aufgaben.

Im Speedtrail finden sich ähnliche

Hindernisse, doch hier zählt vor allem

Geschwindigkeit. Aufgrund ihrer Ra-

sanz ist auch diese Disziplin beim Pu-

blikum sehr beliebt.

Es ist wohl die Mischung zwischen

spe z i al re i twe i sen