Reiter-Kurier Dezember 2019
31 Dezember 2019 | Wieso führt die FN den Pferdeführerschein Umgang bzw. Reiten ein? Wir haben beide Qualifikationen vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen Entwicklungen angepasst. In einer Zeit, in der sich Reiter immer häufiger dafür rechtfertigen müssen, dass sie einem Pferd einen Sattel auflegen, müssen wir vorausdenken. Gewisse Dinge können wir nicht verhindern, aber was wir nicht verhindern können, müssen und können wir gestalten. Das ist unsere Verantwor- tung als Verband. Sicherheit, Tierwohl und Verantwortung sind die Grundpfeiler, um das Pferd in Hobby und Sport zu er- halten. Mit den Pferdeführerscheinen stellt die FN sicher, dass pferdebegeisterte Menschen ein Grundverständnis von Pfer- den haben (Haltung, Fütterung, Krankheiten, Ethik, Umgang mit dem Pferd). So werden zum einen Sicherheitsrisiken für Mensch und Tier minimiert. Zum anderen verbessert es das Leben der Pferde durch fachgerechte Haltung und Umgang. Und: Die Führerscheine sind bundeseinheitliche Ausbildungs- Mindeststandards und Kompetenznachweise. Wer soll den Pferdeführerschein machen? Die Führerscheine vermitteln grundlegende Kom- petenzen und Fähigkeiten für den richtigen und artgerechten Umgang mit dem Pferd sowie für das sichere Reiten bzw. Ausreiten. Es geht um Grundlagen, die jeder Reiter, Pferde- besitzer und Pferdefreund beherrschen sollte. Interessant sind die Angebote also nicht nur für angehende Reiter, Fahrer oder Voltigierer sondern z.B. ebenfalls für noch etwas unerfahrene Pferdebesitzer und/oder Eltern reitender Kinder, die diese unterstützen wollen. Sie sind maßgeschneidert für Menschen, die mit ihrem Pferd nicht nur auf einer Anlage, sondern auch im Gelände unterwegs sind. Führen, vor allem aber Ausrei- ten bringen es oft mit sich, dass man mit dem Pferd Straßen nutzen muss und damit zum Verkehrsteilnehmer wird. Das stellt besondere Anforderungen an Mensch und Pferd.Daher unterscheiden sich die beiden Qualifikationen in ihren jeweili- gen Schwerpunkten: Beim Pferdeführerschein Umgang dreht sich alles um den artgerechten Umgang mit Pferden, von der Haltung über die Versorgung bis zum sicheren Führen im öf- fentlichen Raum. Er ist die Weiterentwicklung des Basispass, bietet aber noch mehr Praxisnähe und Alltagstauglichkeit. Und er ist auch Voraussetzung für den Pferdeführerschein Reiten. Dieser richtet sich an Reiter (sowohl freizeit- als auch turnierorientierte) und vermittelt Grundkompetenzen des Reitens ? auch im öffentlichen Raum. Für beide gilt: Es geht um das Wohl des Pferdes. Ist der Pferdeführerschein verpflichtend? Nein. Beides sind Ausbildungs- und Qualifika- tionsangebote. Da es sich bei diesen Qualifikationen um Grundkompetenzen rund ums Pferd und Reiten handelt, empfiehlt die FN jedem, diese Ausbildungs-Mindeststandards zu erwerben. Wer ab 2020 ein Abzeichen ab Klasse 5 (Reiten, Fahren, Voltigieren, Longieren) machen möchte, der muss den Pferdeführerschein Umgang absolvieren, da der Basispass als bisherige Voraussetzung durch den Pferdeführerschein Umgang ersetzt wird. Der Pferdeführerschein Umgang und der Pferdeführerschein Reiten können ab dem 1. Januar 2020 gemacht werden. Die Mitgliedschaft im Verein ist keine Vor- aussetzung für den Pferdeführerschein Umgang oder Reiten. Wann und wo Lehrgänge angeboten werden, wissen die für die jeweilige Region zuständigen Landespferdesportverbände. In jedem Landespferdesportverband gibt es einen Ansprechpart- ner, an den man sich wenden kann. www.pferd-aktuell.de www.brfv.de 3 Fragen an Dr. Dennis Peiler Geschäftsführer der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) 1 2 3 ?Ab2020 führenwir den Pferdeführerschein ein?
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