Reiter-Kurier Dezember 2019

24 Dezember 2019 | WINTER MIT PFERDEN 1. Lammfell Holt euch eine Sattelauflage aus Lamm- fell und ihr werdet nie wieder frieren am Hintern. Felle sind sehr angenehm in der Haptik. Sie sind kuschelig, füh- len sich sehr weich an und steigern das Wohlbefinden. Außerdem hat Lammfell ein natürliches Luftpolster. Dadurch bildet sich eine Grundwärme und die Luft kann zirkulieren. Schwitzen werdet ihr nicht, denn es können keine Hitzestaus entstehen, wie bei anderen Stoffen. Deshalb macht Lammfell am Sattel auch das ganze Jahr Sinn. Die Auflagen sieht man oft auf Western- sätteln, dank des Horns halten sie meistens ohne zusätzliche Befestigung. Spezielle Zuschnitte gibt es aber für alle Arten von Sätteln. 2. Frostschutz fürs Trinkwasser Beheizbare Tränkebecken sind ein Se- gen und eine lohnenswerte Investition. Wo diese Technik nicht umsetzbar ist, könnt ihr eine Badewanne aufstellen: Mit Hilfe von Grablichtern wird das Wasser so weit erwärmt, dass es nicht einfriert. Das klappt natürlich nicht bei Minus 20 Grad, hilft aber bei wenigen Temperaturen unter null, den Pferden frostfreies Wasser zur Verfügung zu stellen. Ihr braucht eine alte Badewan- ne, Holz und handwerklich geschickte Hände (oder Partner). Bauanleitungen gibt es im Internet. 3. Matschbremse Nichts aber wirklich absolut nichts schlägt einem Pferdehalter mehr aufs Gemüt als Matsch. Wenn das Pferd im Schlamm versinkt, müsst ihr etwas unternehmen und investieren! Es gibt einfache Lösungen in Form von stabilen Paddockplatten ohne Unter- bau und Tragschicht. Mit etwa 20 Euro pro Quadratmeter seid ihr dabei. Diese Modelle sind schnell und einfach direkt auf den Boden verlegt ? und lassen sich auch wieder entfernen und zum nächs- ten Stall mitnehmen. 4. Warme Ohren Bloß nicht auskühlen! Die meiste Wärme verliert man über den Kopf, aber eine Mütze hat unter der Reitkap- pe nicht Platz. Die Lösung sind dünne Stirnbänder, die Bergsportler schon seit Langem für sich entdeckt haben. Die lassen sich auch zum Loop-Schal umfunktionieren und wärmen dann den Hals. Selbernähen geht auch! 5. Warme Füße Ein Tag im Stall mit Ausmisten, Putzen, Bodenarbeit, Reiten und Ratschen in der Halle dauert lange ? kalte Füße verderben einem da definitiv den Spaß. Lieber einmal was Hochwertiges kau- fen, als jedes Jahr was günstiges Neues. Die Devise gilt eigentlich immer ? aber beim Schuhwerk ganz besonders. Was- serdicht müssen Stiefel sein, besorgt euch wärmende Einlagesohlen oder gleich eine Sohlenheizung (kein Witz, gibt es!). Jeder Schritt wird so auch bei Minustemperaturen zur Wohltat. 6. Softshell Unförmige Überziehhosen: Entweder schlackern sie oder engen ein. So oder so sieht man damit nicht gerade wind- schnittig aus. Gut, dass es jetzt Soft- shell-Reithosen gibt: Die halten warm und sind von normalen Reithosen fast nicht zu unterscheiden. Das Material ist dicker als Fleece, wasserabweisend und wenn das Wetter mal wieder nicht weiß, was es will, ist man mit Softshell am Körper gut ausgerüstet. 10Dinge, dieReitern jetztweiterhelfen Selbermachen, investieren, umrüsten: Im Winter gilt es für Wärme zu sorgen - da müssen auch mal ungewöhnliche Ideen herhalten.

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